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Der mächtige gotische Dom zeugt noch heute von vergangenen Zeiten, als in Verden Geschichte geschrieben wurde. "Herrscher kommen und gehen, aber Verden bleibt bestehen". Dies ist seit Jahrhunderten der Wahlspruch der Verdener, mit dem sie die Wirren der Geschichte selbstbewusst kommentieren. Von Karl dem Großen um das Jahr 800 im damaligen Siedlungsgebiet der Sachsen als "Ferdi in Saxonia" gegründet, wurde die bischöfliche Residenzstadt im Laufe der Jahrhunderte von vielen fremden Mächten erobert. Schweden, Franzosen, Dänen, Preußen, das Königreich Hannover und England, alle stationierten ihre Truppen - stolze Reiterregimenter - in der Stadt. Vom Dreißigjährigen Krieg bis ins 20. Jahrhundert hinein war Verden Garnisonsstadt, bis zuletzt die britische Rheinarmee hier ihren Stützpunkt aufgab. Mit 28.000 Einwohnern ist Verden an der Aller heute eine beschauliche Kreisstadt zwischen Tradition und Moderne mit dem Charme des mittelalterlichen Stadtbilds, das von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg verschont blieb. Weithin bekannt aber ist Verden als Mekka der Reiter und Pferdefreunde. Es ist das Zentrum des "Hannoveraner"-Zuchtgebietes, in dem heute 16.000 Züchter registriert sind. Käufer aus Europa, USA und Kanada kommen regelmäßig nach Verden, um Nachwuchspferde für die internationale Spring- und Dressurszene zu ersteigern. Es ist der größte Auktionsplatz für Warmblutpferde weltweit. Alljährlicher Höhepunkt des örtlichen Reiterlebens ist die Hubertusjagd, eine Schleppjagd, die seit 1926 an jedem ersten Wochenende im November in den Allerwiesen ausgeritten wird. Und wo sonst sollte das einzige Deutsche Pferdemuseum seinen Sitz haben? Man könnte durchaus auf die Idee kommen, Verden mit "PF" zu schreiben bei so viel Pferdebegeisterung in dieser Stadt. Der Film zeigt das muntere Stadtleben im Schatten des Doms. Die Kneipenszene bei den Jazz- und Bluestagen. Das alte Fischerviertel, in dem die Bewohner Jahrhunderte lang als Fischer und Schiffer ihren Lebensunterhalt verdienten.
(rbb)
Film von Britta Lübke
Länge: ca. 45 min.