Folgeninhalt
Die altehrwürdige Domstadt Merseburg liegt im Zentrum einer in Deutschland einzigartigen Region. Im 18. Jahrhundert wurde dort Braunkohle gefunden, der Rohstoff für Kunststoff und synthetisches Benzin. Die reichen Kohlevorkommen rund um Merseburg waren damit auch der Grundstein für die gigantischen Industriekomplexe Buna und Leuna. Doch die Tagebauten im nahen Geiseltal sind seit Jahren stillgelegt und werden geflutet. So entsteht das größte künstliche Binnengewässer Deutschlands und wird zum Naturparadies. Der Geiseltalsee lockt exotische Vögel an. Unter ihnen ist der bunt schillernde Bienenfresser, der normalerweise in mediterranen Gefilden zu Hause ist. An den Hängen der alten Abraumhalde grünt es: Ein tollkühnes Vater- und Sohngespann hat hier Wein angepflanzt, gegen den Rat der Fachwelt. "Die Spötter waren zahlreich, aber sie sind längst verstummt", sagt Jungwinzer Lars Reifert. Über alledem "thront" Merseburg mit seinem eindrucksvollen Dom- und Schlosskomplex. Die Schätze des Gotteshauses bestehen nicht allein aus Gold und Silber. Die hier ausgestellten "Merseburger Zaubersprüche" sind heidnischen Ursprungs und einzigartig. Ihre Botschaft gibt den Forschern bis heute Rätsel auf. In der Nähe gibt es eine Oase der Ruhe: das vom großen Dichter gegründete und nach ihm benannte Goethe-Theater mit einer originalen Barockbühne. Es liegt in Bad Lauchstädt in einen märchenhaften Park eingebettet. Das "Bilderbuch"-Team erlebt die Proben im Goethe-Theater, besucht einen Schlossherren mit Pioniergeist, erlebt die stimmgewaltige Hüterin der Merseburger Domschätze und ist dabei, wenn aus Altmetall Kunst zum Anfassen wird.
(NDR)