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An Luther kommt man in Wittenberg nicht vorbei - seit den 1930er-Jahren trägt die 45.000 Einwohnerstadt in Sachsen-Anhalt sogar seinen Namen. Es scheint sich also alles um Luther zu drehen, auch beim jährlichen Stadtfest, das unzählige Besucher an die Wirkungsstätte es Reformators lockt, zur Schlosskirche, an deren Tor er seine revolutionären Thesen heftete, und in seine Wohnstube und Küche im ehemaligen Augustinerkloster. Aber es gibt mehr zu entdecken als Luthers Wirkungsstätten. Im Schlossmuseum ist die Sammlung des Berliner Kaufmanns Riemer zu sehen, die hier nach dem Krieg eine Heimat bekam. Schauriges und lehrreiches präsentiert das von ihm zusammengestellte Naturalienkabinett - darunter Schrumpfköpfe und echte ägyptische Mumien. Generationen Wittenberger Schüler erinnern sich gern an ihre Besuche in dieser modernen "Naturalienkammer". Viele dieser Schüler haben das Luther-Melanchthon-Gymnasium absolviert, die einzige Hundertwasser-Schule der Welt - mitten in Wittenberg. Engagement zeigt auch der Reformhausbesitzer Thomas Glaubig. Er katalogisiert und beschreibt Wittenberger Villen und erforscht ihre Geschichten und die Geschichten ihrer Erbauer, oder die Piesteritzer Werkssiedlung - einer Gründerzeitsiedlung mit sozialem Anspruch - heute denkmalgerecht saniert und ein Paradies für junge Familien.
(NDR)