Echt

Ein Autobahnrastplatz im Osten Sachsens. In der Morgendämmerung ist es noch leer, doch an einem überquellenden Mülleimer regt sich etwas: Neugierige Nasen stöbern in den Abfällen, das Rauschen der nahen Autobahn stört sie nicht. Die Wildschweinhorde ist auf der Suche nach Verwertbarem, offensichtlich nicht zum ersten Mal. Eine alltägliche Szene an vielen Raststätten, doch Experten warnen: Das kann katastrophale Auswirkungen haben. Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch. Der Erreger wurde 2014 in etwa 100 Fällen in Litauen, Lettland, Estland sowie auch in Polen und damit erstmals in der EU nachgewiesen. Allein in den ersten vier Monaten diesen Jahres hat sich diese Zahl schon verdoppelt. Das Virus wurde vermutlich mit infiziertem Fleisch eingeschleppt. Ein kleiner Rest Salami im Abfall auf dem Rastplatz könnte für tausende Wildschweine das Todesurteil bedeuten. Monatelang kann das infizierte Fleisch ansteckend bleiben - auch in gepökelter Ware, tiefgekühlt noch länger - und damit wird es auch zur Gefahr für die Fleischindustrie. Aus Italien und Polen sind Anfang 2015 erstmals auch Fälle von infizierten Hausschweinen gemeldet worden. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, doch bei einem Ausbruch in einer Schweinemastanlage gibt es keine Rettung für die Tiere. Denn ein Impfstoff ist nicht verfügbar und in absehbarer Zeit wird es ihn auch nicht geben. "Echt"-Moderator Sven Voss besucht die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und spricht dort mit den Mitarbeitern über die Bedrohungen der wilden Tierwelt in Mitteldeutschland. Wie gefährlich ist die afrikanische Schweinepest und wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch bei uns? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Ausbreitung von Seuchen und welche Parasiten können auch uns Menschen gefährlich werden? Neben der wissenschaftlichen Forschung wird in den fakultätseigenen Tierkliniken ganz praktisch geholfen - mit modernster Medizintechnik auch für "wilde Patienten". Weitere Infos unter www.mdr.de/ECHT.