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Als 1989 die Mauer fiel, begann für die Ostdeutschen ein neues Leben. Die DDR verschwand, die Herkunft nicht. Wer sind die Ostdeutschen geworden? Und wer sind sie geblieben? Wie haben sie ihren Weg in die neue Gesellschaft gefunden? Welche Bilanz ziehen sie 25 Jahre nach Mauerfall und Neuanfang? Unter der künstlerischen Leitung von Grimme-Preisträger Lutz Pehnert erzählt ein Regiekollektiv 25 Geschichten von Ostdeutschen. Nicht das unmittelbare Erleben der Wendemonate steht im Mittelpunkt, sondern ostdeutsche Lebenswege durch ein Vierteljahrhundert. Entstanden sind 25 Geschichten von sehr verschiedenen Lebenswegen, mal erfüllten sich Hoffnungen, wurden Chancen ergriffen, ist zu einer Identität gefunden worden, mal überwiegen Enttäuschung oder die Erfahrung von Verlust. Dem verschwundenen Staat DDR trauert fast niemand nach, geblieben sind jedoch Erinnerungen an gelebtes Leben in diesem Land, Erfahrungen mit diesem Land. Bis heute prägen sie Lebensentscheidungen von Menschen in Ostdeutschland - auch der Herbst 1989 war keine Stunde Null. Eine wichtige filmische Rolle spielt in "Die Ostdeutschen" die Musik. Jede einzelne Geschichte hat ihren Musiktitel, entstanden ist so etwas wie der "Soundtrack des Ostens". Die Ossimacher Die "Super Illu" ist die am meisten gelesene Illustrierte in Ostdeutschland. Jochen Wolff hat die Zeitschrift 1990 mit aus der Taufe gehoben und war 21 Jahre ihr Chefredakteur. 2011 übernahm der Leipziger Robert Schneider den Posten. Die Kandidatin Märkisch Buchholz ist die kleinste Stadt in Brandenburg. Bianca Urban ist hier seit vielen Jahren Bürgermeisterin. Doch diesmal stellt sie die Kommunalwahl vor eine schwierige Gewissensentscheidung. Ihr Kontrahent ist Sven Harverlandt von der NPD. Die Rapper Sie nennen sich "Blutgruppe Zwölf20". Zwölf20 - so hieß bis 1993 die Postleitzahl von Eisenhüttenstadt. Die drei jungen Rapper Christian Stoll, Robert Plietz und Enrico Barnick sind mit dieser Postleitzahl aufgewachsen. Die Aktenfrau Andrea von Malottki arbeitete in der DDR als Lehrerin und Bibliothekarin. Nach der Wende wechselte sie den Arbeitsplatz. Seit 1990 arbeitet sie in der Schweriner Stasiunterlagen-Behörde. Die Arbeit hat ihren Blick auf die DDR verändert. Der Unternehmer und seine Frau Sie waren DDR-Bürger mit Diplomatenstatus. Mitte der 80-er Jahre arbeiteten Gisela und Rolfeckardt Giermann an der Botschaft in Bagdad. Sie als Ärztin, er als Handelsattaché. Von über 1000 DDR-Diplomaten wurden nur ein paar Berufsanfänger in den Dienst der Bundesrepublik übernommen. Im Sommer 1990 kehrte das Ehepaar aus dem Irak ins brandenburgische Hennigsdorf zurück. Folge 3 am Mittwoch, 5.11. um 22:15 Uhr
(rbb)
Länge: ca. 80 min.