37 Grad

Eins zu zehn Millionen - so, wie ein Sechser im Lotto plus Superzahl - ist die Wahrscheinlichkeit, als eineiige Drillinge auf die Welt zu kommen. Die Eltern von Ricarda, Franzisca und Catharina Maekeler haben den Sechser gezogen. Inzwischen sind die drei attraktiven Frauen 25 Jahre alt. Äußerlich zum Verwechseln ähnlich, haben sie sich charakterlich sehr unterschiedlich entwickelt. "Schon in der Schule konnten uns die Lehrer nicht auseinander halten, daraus haben wir uns natürlich einen Spaß gemacht", erzählt Ricarda. Sie haben unterschiedliche Fächer studiert, sind berufstätig und leben in Hannover. Genetisch sind sie gleich, doch ihre Interessen, Geschmäcker und Vorlieben unterscheiden sich stark. "Natürlich sind wir einander sehr eng verbunden. Wir sind ein starkes Team, aber wir sind keineswegs symbiotisch, zumindest haben wir uns noch nie in den gleichen Mann verliebt", so Catharina Maekeler. Die eineiigen Drillinge Torsten, Jens und Sven Mietzelfeld haben gerade ihren 46. Geburtstag gefeiert, natürlich gemeinsam. "Wenn einer von uns mal eine Woche im Urlaub ist und wir uns nicht sehen können, bekommen wir gleich hektische Flecken im Gesicht", erzählt Jens Mietzelfeld. Denn getrennt sind die drei im Alltag selten. Sie arbeiten im gleichen Unternehmen, der Berliner S-Bahn, spielen im gleichen Orchester und wohnen in unmittelbarer Nähe zueinander. "Bis zur 10. Klasse haben wir die gleiche Kleidung getragen, und selbst heute passiert es uns noch manchmal, dass wir das gleiche T-Shirt kaufen - unabhängig voneinander." Auch wenn sie ähnlich fühlen und handeln, die Lebenssituation ist unterschiedlich. Sven ist verheiratet und hat eine Tochter, Jens wohnt mit seiner Lebensgefährtin zusammen, und Torsten ist Single. Die Drillinge Lara, Lena und Lukas Holz aus Hildesheim kamen vor sechs Jahren zur Welt, sechs Wochen zu früh. Seit der Schwangerschaft werden sie mit der Kamera begleitet. "Für mich war es ein riesiger Schock zu erfahren, dass es Drillinge werden. Wie sollen wir das nur schaffen?", fragte sich Petra sorgend schon vor der Geburt. Ihr Mann Achim und sie hatten sich eigentlich nur noch ein Geschwisterkind gewünscht, die Zwillinge aus einer früheren Beziehung Petras waren damals schon zehn Jahre alt. Die ersten Jahre waren hart, nervlich und finanziell. Achim arbeitet als Metzger, Petra kümmert sich meist allein um die Kinder: wickeln, füttern, baden - fast wie am Fließband. Die Familie benötigte ein größeres Auto, das alte Haus war viel zu klein. Windeln, Kleidung, Lebensmittel, Spielzeug, alles mal drei. "Oft hatte ich das Gefühl, dass uns das alles über den Kopf wächst", erzählt Petra. Inzwischen ist das Leben noch turbulenter geworden, die drei besuchen die örtliche Grundschule. Petra arbeitet wieder halbtags. "Charakterlich sind sie sehr unterschiedlich", erzählt Achim. "Lukas ist schon jetzt der Chef, Lara ist unsere kleine Zicke, und Lena ist die Ruhigste. Wir sind jetzt schon ziemlich gespannt, wie sie sich weiterentwickeln." Alltag mit Drillingen: dreifaches Glück oder dreifache Herausforderung? Alles eine Frage der Organisation, der Nerven oder auch Einstellung? Welche Vorteile hat es, ein Drilling zu sein, und welche Nachteile? Welche Rolle spielt bei der charakterlichen Entwicklung die Vererbung, wie groß ist der Anteil der Erziehung? Wie entwickeln Drillinge, die genetisch gleich sind, eine eigene Identität? Die 37º-Sendung dokumentiert die Erfahrungen erwachsener Drillinge sowie die Geschichte der Familie Holz, die von der Schwangerschaft an bis hin zum Schulalter mit der Kamera begleitet wurde. Eine Langzeit-Beobachtung über ungewöhnliche Geschwisterkonstellationen, Identitätsfindung und erzieherische Herausforderungen.