37 Grad

"Wann kommt endlich der Prinz auf seinem Gaul daher?" Diese Frage stellt sich Elisabeth immer häufiger. Die engagierte Unternehmensberaterin ist attraktiv, selbstbewusst, klug, beruflich erfolgreich und kann sich vieles leisten: zwei tolle Autos, eine schöne Wohnung, teure Hobbys, interessante Reisen und Designermode - es fehlt nur noch die Liebe ihres Lebens, mit der sie all das genießen kann. Gerade hat die Stuttgarterin ihren 43. Geburtstag gefeiert. Der Vorsatz für dieses Jahr: Es möge das Jahr der Freudentränen werden, die traurigen habe sie genug vergossen. Auch die 37-jährige Alexandra versteht langsam nicht mehr, warum sie keinen Mann findet. Alle bestätigen der Münchner Anwältin, wie hübsch, herzlich, sympathisch und positiv sie sei. Natürlich hat Alexandra, wie Elisabeth auch, ihre Ansprüche an den Traummann. Attraktiv, studiert, erfolgreich, ein bisschen älter, stattliche Größe und vor allem ein Mann, der mit ihrem beruflichen Erfolg klar kommt. Denn das ist das Hauptproblem: Nur wenige Männer können es auf Dauer ertragen, wenn die Frau an ihrer Seite sie beruflich überflügelt, darin sind sich beide Karrierefrauen einig. Aber wie findet die erfolgreiche Frau den "Mann auf Augenhöhe", wie Jennifer es formuliert? Die 38-Jährige aus Essen sucht einen klugen, wissbegierigen und weltoffenen Partner. "Er muss nicht unbedingt studiert haben und auch keine Schönheit sein, aber wenn er meinem Witz und dem schnellen Denken nichts entgegnen kann, erstirbt mein Interesse." Lange hat Jennifer in Internetbörsen den Mann gesucht, der damit leben kann, dass sie als Coach unter der Woche ständig auf Reisen ist. Immer wieder wurde sie enttäuscht. Nun hofft sie auf die persönliche Vermittlung durch eine Partneragentur. Elisabeth, Alexandra, Jennifer, drei "tolle" Frauen, die beruflich erfolgreich, aber privat nicht wirklich glücklich sind, weil sie nicht den passenden Partner finden. Mit ihrem Problem stehen sie keineswegs alleine da. Denn seit 1991 ist die Zahl der berufstätigen Akademikerinnen um mehr als 70 Prozent gestiegen. Neben Hartz-IV-Empfängern gelten qualifizierte und materiell unabhängige Frauen über 35 unter den 11 Millionen Singles in Deutschland auf dem Single-Markt als schwer vermittelbar. Woran liegt das? An ihnen, am Zeitmangel, an den Anforderungen des Berufs, am Ehrgeiz oder an den hohen Ansprüchen? Oder liegt es an den Männern, die Probleme haben mit einer selbstbewussten, unabhängigen, vielleicht sogar erfolgreicheren Frau zu leben? Ist die Einsamkeit der Karriere-Frauen der Preis für die Emanzipation? Elisabeth, Alexandra und Jennifer wollen ihr Single-Dasein auf Dauer nicht akzeptieren und die Hoffnung auf den Traummann nicht aufgeben. "37 º" begleitet sie bei der Suche nach dem passenden Partner.