Vereinsheim Schwabing

Klein aber fein. In typischer Wirtshausatmosphäre lädt Kabarettist Hannes Ringlstetter zum außergewöhnlichen Kleinkunstabend in seinem mittlerweile zum zweiten Wohnzimmer gewordenen Schwabinger Vereinsheim. Er begrüßt dazu diesmal die bayerische Musik-Kabarett Gruppe da Huawa da Meier und I, Stand Upper Vincent Pfäfflin, Poetry Slammer Nektarios Vlachopoulos, Kabarettist Stefan Waghubinger und Sing-Songwriter Alex Diehl mit Band. Da Huawa da Meier und I sind nicht nur drei Vollblutmusiker und Multiinstrumentalisten, die Volksmusik vermischt mit den verschiedensten Musikstilen aus aller Welt zu ihrem ganz eigenen Wiedererkennungsmerkmal kreieren, sondern auch eine der erfolgreichsten Musik-Kabarett Gruppen überhaupt. Diese Helden des bayerischen Humors sind hochmusikalisch, komödiantische Naturtalente und politisch herrlich unkorrekt. Ihr hintersinniger Blick auf das Alltägliche ist nicht nur urkomisch, sondern hat auch tiefere Bedeutung. Vincent Pfäfflin ist Street Art Künstler und Stand Upper. Ein weit gereister Botschafter der deutschen Comedy, der in dieser Funktion auch schon im Broadway Comedy Club mit einem Stand up Set "about Hitler and Mitt Romney" auftrat, ist vor allem eins - Retalin Junkey. Für ihn ist Stress nicht nur ein Fremdwort, sondern etwas jenseits aller Vorstellungskraft, das bei ihm nur Verwunderung hervorruft. Seine in Zeitlupe angestellten Lebensbetrachtungen sind nicht nur brüllend komisch, sondern man fragt sich auch, warum man sie nicht schon selbst gemacht hat. Nektarios Vlachopoulos, deutscher Poetry-Slam-Meister mit Integrationshintergrund, den es zur Bühne zog, da er keine Plattform hatte, um seine Texte zu publizieren, lässt sich "durch den ganzen Wahrnehmungsradius, den man so hat" inspirieren. Sein gewünschter Idealfall wäre Menschen gleichzeitig zum Lachen und Nachdenken zu animieren. Wunderbare, intelligent durchdachte Wortkaskaden voll von hintersinnigem Witz beweisen, er kann nicht nur mit Sprache umgehen, sondern weitaus mehr. Stefan Waghubinger, der vielfach mit Preisen - unter anderem mit dem Stuttgarter Besen, um nur einen davon zu nennen - überschütteter Kabarettist ist studierter Theologe und kam als Spätberufener zum Kabarett. Da er ja viel gelernt hat über Himmel und Hölle, schwadroniert er spitzzüngig über alle wichtigen und unwichtigen Dinge des Lebens. Seine abgründige Gedankenwelt, vorgetragen mit österreichischem Dialekt und vermischt mit viel Schwarzem Humor und Melancholie, findet auf jede Frage eine passende, wenn auch auf den ersten Blick skurril erscheinende Antwort. Er jammert, dass es eine wahre Freude ist. Alex Diehl, der 26-jährige Singer- Songwriter ist ein selfmade Musiker. Von seiner Passion zur Musik getrieben, hat er sämtlichen sich in den Weg stellenden Widrigkeiten getrotzt. Mit Kraft, Energie und seiner authentischen und unverwechselbaren Stimme macht er jeden seiner Auftritte zu einem aufwühlenden Ereignis. Abgerundet werden die Abende mit einem Lateinkurs der besonderen Art, wenn sich der Vereinsheim-Schankkellner persönlich um das Bildungsniveau des Publikums bemüht.