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Düster, kalt, abweisend, steil: Die alpinen Nordwände sind der Inbegriff des extremen Bergsteigens. Ganz besonders gilt dies für die Nordwände von Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses, Piz Badile, Großer Zinne und Aiguille du Dru - sie verkörperten im 20. Jahrhundert jene Ziele, die ein Bergsteiger gemacht haben musste, um zur Elite zu zählen. Bis heute bilden diese Wände eine beliebte und zugleich äußerst gefährliche Arena für Extreme. Die Piz Badile Nordostwand Dem österreichischen Ausnahmebergsteiger Hermann Buhl (1924-1957) gelang 1952 eine bemerkenswerte Tour de Force: Vom österreichischen Landeck radelte er ins schweizerisch-italienische Bergell, durchstieg in viereinhalb Stunden die Nordostwand des Piz Badile als Erster im Alleingang und fuhr anschließend mit dem Fahrrad wieder zurück nach Österreich - wobei er kurz vor dem Ziel wegen Übermüdung in den Inn stürzte. Für den Film begibt sich der junge Tiroler Hansjörg Auer auf die Spuren Hermann Buhls. Dabei werden die Stationen von Buhls Unternehmung, die Auer bei seinem Alleingang durch die Badile-Nordostwand passiert, zu einer Metapher für Buhls Lebensweg - vom kometenhaften Aufstieg zum Bergsteigerstar (Nanga Parbat-Erstbesteigung im Alleingang 1953) bis zu seinem tödlichen Absturz im Alter von 32 Jahren an der Chogolisa im Karakorum (Pakistan). Das Porträt, das der Film durch berührende Interviews mit Buhls Witwe und Töchtern zeichnet, zeigt den Menschen hinter dem Mythos - einen Menschen, der auch im sonstigen Leben oft ein Alleingänger war und sich wie am Piz Badile zwischen Licht und Schatten bewegte.
(ZDF)