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In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Welt des Weins grundlegend verändert. In wenigen Ländern mit langen Weinbautraditionen fiel dieser Wandel so dramatisch aus wie in Deutschland. Gestiegen ist die Qualität und damit der gesellschaftliche und ökonomische Stellenwert des deutschen Weins. Es wird mehr und vor allem besserer Wein getrunken. Auch ist heute Wein nicht mehr nur Thema gesellschaftlicher Eliten, Wein gilt auch unter den Jüngeren als cool und akzeptierte Alternative. Vollzogen hat sich ein Paradigmenwechsel, sowohl bei den Produzenten als auch bei den Konsumenten. Der Wein ist wie der Winzer ist! Eine Behauptung mit einem hohen Wahrheitsgehalt. Die deutschen Winzer, vor allem die jüngeren wenden sich ab von Masse und Billigpreisen und setzen immer mehr auf Qualität und Klasse. Es entstehen Weine, die viel mit dem Charakter und den Ideen derer zu tun haben, die sie erzeugen. Immer erfolgreicher bringen die führenden Winzer der Republik das Besondere auf die Flasche, was Rebsorten und Lagen als Potential bieten. Der Weinbau erzielt eine bessere Wirtschaftlichkeit, junge Winzer haben ganz andere Zukunftsperspektiven, als ihre Väter, und Quereinsteiger werden angezogen. Im Osten sowie im Westen entstehen blühende Weinlandschaften; Deutschland erfuhr und erfährt eine wahre Wein-Wende. Aber die wenigsten Weinkunden kennen die Hintergründe dieses Aufschwungs. Die innovativen Winzer und ihre Geschichten bleiben wie viele der Orte, an denen ihre Weine wachsen, für die meisten Deutschen eine unbekannte Welt. WEINWUNDER DEUTSCHLAND macht die Zuschauer mit der heutigen Vielfalt der deutschen Winzer, Weinberge und Weine der Gegenwart bekannt. Für die neue Winzergeneration ist es heute selbstverständlich, dass sie das System der Natur ausschließlich so nutzen, dass die wesentlichen Merkmale langfristig erhalten bleiben. Die Stichworte hier sind Nachhaltigkeit und Terroir. Die Winzer ignorieren die Klimaerwärmung nicht, sondern suchen nach Wegen, um einen positiven Nutzen daraus zu ziehen und die negativen Folgen zu minimieren. Vom Weinbau kann man viel über den Klimawandel lernen. Dieses Bewusstsein verbindet sich bei den Jungwinzern mit einem Innovationsdrang, der den deutschen Wein die nächsten Jahre weiter verändern wird. WEINWUNDER DEUTSCHLAND tastet sich an diese Zukunft heran und entdeckt dabei die lebendige neue Weinkultur des Landes für ein breites Publikum. Stuart Pigott geht der Frage nach, ob große deutsche Traditionsbetriebe wie "Schloss Johannisberg" (Rheingau) oder "Maximin Grünhaus" (Mosel) zur Innovation fähig sind und zu annehmbaren Preisen beste Weinqualität liefern - oder sind sie im "Schlossballast" erstarrt und im Vergleich zu teuer? Den großen Klassikern gegenüber stehen auf dieser Reise zwei kleine Start-Ups, die erst vor kurzem aus dem Boden gestampft wurden. Pigott besucht Eva Vollmer in einem Mainzer Vorort und die Shelter Winery (Hans-Bert Espe und Silke Wolf) im Breisgau/Baden. Tradition versus Improvisation, Schloss versus Start-Up - wo kriege ich "mehr Wein" für weniger Geld?
(ARD-alpha)
Länge: ca. 30 min.