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Schwimmen für Anfänger - im Erwachsenenalter ist das eine Mutprobe. Niemand gibt gerne zu, dass er nicht schwimmen kann. Mal soll die Oma schuld sein und mal die Eltern. Es gibt viele Gründe, warum manche Kursteilnehmer Angst im tiefen Wasser haben. Zwischen 18 und 65 Jahre sind sie alt und stehen aufgeregt am Beckenrand zweier Bäder in Köln. Malika Freiheit kommt von der Elfenbeinküste, Westafrika. Seit über 15 Jahren lebt sie in Deutschland. Sie ist ausgebildete Tänzerin und arbeitet als Aerobictrainerin - eine sportliche Frau. Aber Schwimmen hat sie nie gelernt, in ihrer Heimat brauchte sie das nicht. Malika Freiheits neunjährige Tochter ist dagegen eine richtige Wasserratte. Und ihre Mutter ist es leid, immer am Beckenrand zu sitzen. Die Tochter wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Mama endlich schwimmen kann, so wie andere Eltern auch. Aber die erste Bahn im tiefen Wasser löst bei Malika Panik aus. Roswitha Nitsch ist Rentnerin und besucht den Anfängerkurs schon zum zweiten Mal. In ihrer Kindheit ist ein Cousin ertrunken. Das Thema Schwimmen war fortan tabu. Nun hat der Arzt ihr das Schwimmen empfohlen. Doch Roswitha Nitsch tut sich schwer - mit der Kondition und mit dem Rücken. Im Anfängerkursus hat sie eine Freundin gefunden - Lilly Weimer aus Jamaika. Ihr Ziel ist es, endlich eine ganze Bahn zu schaffen. Trainerin Daniela Johegyi aus Argentinien und Trainer Umut Öner mit türkischen Wurzeln leiten ihre Anfänger mit viel Geduld und vor allem mit Humor durch den Kurs. Der ist auch nötig, um als Erwachsener mit Hilfe einer so genannten "Nudel" in Rosa oder Blau durchs Nichtschwimmerbecken zu strampeln. Die Trainer sind nicht gerade zimperlich. Denn das große Ziel am Ende des Kurses ist ja schließlich das "Seepferdchen". Und das möchten sie alle so gerne haben, egal wie alt sie sind.
(WDR)