Folgeninhalt
In der Dokumentation versuchen Wissenschaftler herauszufinden, was Menschen am liebsten essen. Fast alle lieben Süßes. Psychologen, Evolutions-Forscher und Sucht-Experten sehen die Beliebtheit von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln in unseren Wurzeln: das Wachstum und Überleben von Babys und Kleinkindern hängt schließlich von der Aufnahme von möglichst viel Energie ab. Zucker ist neben Fett der kalorienreichste Inhaltsstoff von Nahrungsmitteln und daher für das zentrale Nervensystem am wertvollsten. Beim Verzehr von süßem und fettigem Essen sind an der Ausschüttung von Botenstoffen nachweislich dieselben Hirn-Areale wie beim Konsum von Drogen beteiligt. Im Hinblick auf durch Übergewicht verursachte Volkskrankheiten wie Diabetes forschen interdisziplinäre Arbeitsgruppen mit Hochdruck an den Mechanismen unserer kulinarischen Vorlieben. Insgesamt kann ein Mensch fünf Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, salzig, sauer, bitter und "umami" bei herzhaften eiweiß-reichen Speisen. Im Allgemeinen sind bei allen Menschen die Geschmacksnerven auf der Zunge gleich angeordnet, allerdings gibt es große Unterschiede bei der Konzentration. Bei einigen handelt es sich um sogenannte 'Super-Schmecker'. Mit ihren hochsensiblen Zungen, dicht besetzt mit Geschmacksrezeptoren, können diese Menschen bereits geringe Mengen an Salz oder Zucker wahrnehmen. Solche Feinschmecker sind in der Wissenschaft und der Gastronomie beliebte Testpersonen. Bei Essen in Gesellschaft haben es die Betroffenen zwischen den zahlenmäßig dominanten "Viel-Würzern" allerdings schwer. Lebensmittelproduzenten arbeiten derzeit intensiv an Zucker-Ersatzstoffen und Sterneköche sind auf der Suche nach dem ultimativen Geschmackserlebnis - am besten gesund und mit wenigen Kalorien. Das Ziel sind Lebensmittel, die beim Genuss dieselben Glücksgefühle im Gehirn erzeugen wie Schokolade oder Pommes Frites, sich aber nicht auf der Waage bemerkbar machen. Einen Anfang macht dabei die sogenannte 'Wunder-Beere', die beim gemeinsamen Verzehr mit bitteren Lebensmitteln den unbeliebten Geschmack in Süße umwandelt. Doch ist der reuelose Genuss bald tatsächlich Realität oder bleibt er auch weiterhin nur eine Wunschvorstellung?
(GEO Television)