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Das Naturreservat Los Guatuzos im Grenzgebiet von Nicaragua zu Costa Rica ist ein Feuchtgebiet voller Leben: Dreizehenfaultiere, Zischnattern, Sackflügelfledermäuse und eine riesige Vogelwelt sind hier zu finden. Es steht seit 1990, als auch der achtjährige Krieg endete, unter Schutz. Als die geflüchteten Bewohner der Grenzregion in ihre Dörfer zurückkamen, fanden sich plötzlich in einem Reservat mit strengen Auflagen wieder. Reservate im Grenzgebiet Nicaraguas und Costa Ricas sollen zu einem gemeinsamen Peace Park (SI-A-PAZ - Ja zum Frieden) verbunden werden. Eine nicaraguanische Naturschutzorganisation hat zahlreiche Projekte gestartet, damit die Menschen wieder von den Schätzen der Flüsse und des Regenwaldes südlich des Nicaraguasees leben können, ohne sie zu zerstören. Den Archipel Solentiname im Südosten dieses größten mittelamerikanischen Sees bilden 36 vulkanische Inseln. Auf fast allen findet man die Montezumastirnvögel, auf anderen Olivenscharben oder die äußerst seltenen Gelbnackenamazonen. Fauna und Flora wirken seit über vier Jahrzehnten als Inspiration für die Künstler von Solentiname. Mit Schnitzereien aus Balsaholz besserten aber auch immer mehr Bauern ihr Einkommen auf, sodass der Bestand an Balsabäumen knapp wurde. Zu den wichtigsten Handelsstraßen des Kontinents zählte vor allem während der Goldgräberzeit der Rio San Juan. Bis zum Bau des Panamakanals war er die kürzeste Verbindung zwischen der Ost- und Westküste Nordamerikas. Heute gehört die längste Strecke vom Nicaraguasee bis zur Mündung in die Karibik vollständig zu Nicaragua; gespeist wird er aber vor allem von den Flüssen aus Costa Rica. Daher liegt ein gemeinsamer Schutz der Natur in den Regenwäldern diesseits und jenseits der Grenze nahe und ist angesichts der Profitgier von Holzunternehmen heute auch zwingend erforderlich.
(NDR)
