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Eigentlich ist Aschau im Chiemgau ein Ort wie aus dem Bilderbuch: gelegen mitten in malerischer Berglandschaft, nah am Chiemsee, mit romantischem Schloss, pittoresken Bauernhäusern, malerischer Barockkirche, Seilbahn auf die imposante Kampenwand, 5-Sterne-Hotel mit Spitzenkoch, preisgekröntem Designhotel und vielem mehr. Aber Aschaus Ortsbild wird auch geprägt von: lieblosen Plätzen, 70er-Jahre-Klötzen, hässlichen Gewerbebauten und Neubaugebieten, die das Ortsbild zerfasern und immer drängender die Frage aufwerfen, wohin sich die Tourismusgemeinde eigentlich entwickeln will. Seit 2008 hat Aschau eine mutige Lösung für dieses Problem: einen Gestaltungsbeirat - der Erste in Deutschland für einen Ort dieser Größe, der die Gemeinde bei Fragen der Ortsentwicklung berät. Angesehene Experten, darunter der renommierte Münchner Architekt Prof. Andreas Meck, wollen aus Aschau eine Vorzeigegemeinde machen. Denn Aschau steht exemplarisch für viele Fremdenverkehrsorte im Voralpenraum: Innovationsstau und Strukturprobleme treffen auf Finanzengpässe und planerische Inkonsequenz, tümelnde Heimatverklärung kollidiert mit den wachsenden Ansprüchen der Gäste nach zeitgemäßer Tourismusinfrastruktur. Drei Jahre lang haben die Filmautorin Carina Bauer und ihr Kamerateam den Aschauer Gestaltungsbeirat bei seiner Arbeit begleitet - denn Ortsentwicklungsprozesse sind langwierig und brauchen extrem viel Zeit. Umso wichtiger ist es, die Weichen frühzeitig richtig zu stellen. Schließlich ist die Zukunft des Fremdenverkehrsorts Aschau eng geknüpft an seine Attraktivität als Reiseziel.
(Bayerisches Fernsehen)