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Jedes Jahr Anfang November heißt es in Mexiko: Party - auf dem Friedhof. Den Tag der Toten begehen viele Mexikaner als großes Volksfest, mit einem Picknick am Grab, einer launigen Volksmusik gleich neben der Friedhofskapelle und schaurig-süßen Totenköpfen aus Zuckerguss. Viele Mexikaner haben ein ganz besonderes Verhältnis zu ihren Toten. Tagelang feiert ein Land die tröstliche Vorstellung, dass die Toten zurückkehren, um ihre Verwandten besuchen. Der Film beobachtet sie bei dieser unheimlich-heimeligen Familienzusammenführung. Den Vorfahren der heutigen Mexikaner, den Azteken und den Mayas, war das Sterben nichts Besonderes, nur eine Zwischenstation im ewigen Auf und Ab des Seins. Filmautor Stefan Schaaf reist deshalb nach Chiapas zu den Lakandonen, einem der letzten ursprünglichen Maya-Völker, wo er einen alten Schamanen bei seinen Toten-Ritualen beobachten kann. Es werden dicke Zigarren geraucht, und es wird selbst gebrautes Bier getrunken. Schließlich findet sich in der Riesenmetropole Mexiko-Stadt der erstaunlicher Kult um die Santa Muerte, die Heilige des Todes. In den Straßen des Stadtteils Tepito versammelt sich jeweils am ersten jeden Monats eine Schar von Gläubigen, die zur Santa Muerte beten und sicherheitshalber auch noch ein paar Geldscheine deponieren. Die Santa Muerte gilt als Schutzgöttin der Diebe, der Prostituierten und Drogenhändler. Sie fungiert aber auch als Schutzpatronin der Polizisten. Sie alle erflehen sich von der seltsamen Jungfrau beim Rosenkranz Schutz und Beistand.
(hr-fernsehen)
