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Der Film "Unsere Klöster" bietet seltene Einblicke in das Klosterleben im Südwesten. Es ist eine Herausforderung, sie lebendig zu halten. Doch nicht alle Klöster haben Nachwuchssorgen. Als "Tankstelle für die Seele" sind Klöster heute begehrter denn je für stressgeplagte Städter. Ein Sternekoch wird zum Abt und überlegt sich eine Strategie, wie er sein Kloster in die Zukunft führen kann. Ein Jugendlicher, der mit der Schule und seinen Eltern Ärger hat, tritt in ein Shaolin-Kloster ein und beschäftigt sich mit buddhistischen Theorien und der Kampfkunst. Eine junge Frau lebt in einer Kloster-WG am Kaiserstuhl und lässt Gott und ihren Orden darüber entscheiden, wo sie den Rest ihres Lebens verbringt. Dieser Film erzählt von der Rolle der Klöster im Südwesten - und von den Menschen, die ihnen eine Zukunft geben. Die Benediktiner gelten als einer der ältesten Orden der westlichen Welt. Noch heute leben die Mönche nach den Regeln, die Benedikt von Nursia im sechsten Jahrhundert aufstellte. Ora et labora heißt ihre Devise - bete und arbeite. Wie in Zeiten ihrer Gründung versuchen sie, möglichst autark zu leben. So auch Abt Mauritius aus Tholey, dem vermutlich ältesten Kloster Deutschlands. Er und seine Mitbrüder haben eine eigene Imkerei, eigene Obstplantagen, ein Gewächshaus für Gemüse, und sie brennen ihren eigenen Schnaps. Bevor er Mönch wurde, arbeitete der Abt als Sternekoch in Luxemburg. Als er sein Amt übernahm, lag das Kloster finanziell und personell am Boden. Nur durch mutige Reformen konnte Pater Mauritius die Einnahmen des Klosters wieder erhöhen. Die personellen Sorgen aber bleiben. Ein Problem, das fast alle Klöster kennen. Für viele junge Menschen ist es heute unvorstellbar, in ein Kloster einzutreten. Werte wie Enthaltsamkeit, Demut und Gehorsam schrecken sie ab. Die karitativen oder apostolischen Orden ziehen hinaus in die Welt. Die Dominikanerinnen in Speyer etwa haben sich ganz der Jugendarbeit und Schulbildung verschrieben, die Steyler Missionsschwestern in Bötzingen am Kaiserstuhl kümmern sich um die Menschen am Rande der Gesellschaft. Schwester Maria ist seit vier Jahren bei den Steyler Missionsschwestern und lebt in einer Art Kloster-WG in Bötzingen. Sie trägt kein Ordenskleid, studiert Lehramt an der Uni Freiburg und gibt in ihrer Freizeit Deutschunterricht für Flüchtlinge. Die Entscheidung, wohin das Leben sie führen wird, überlässt die moderne junge Frau ihrem Orden und Gott. Mit den ewigen Gelübden erklärt sie sich bereit, sich von ihrem Orden in jedes Land der Welt schicken zu lassen. Die Filmemacher Peter Bardehle, Johannes Bünger und Vivien Pieper spüren dem Lebensgefühl der Menschen in zwei neuen Filmen für die Reihe "Der Südwesten von oben" nach. Dafür sind sie einen Sommer lang mit der Helikopterkamera über die Großregion geflogen.
(SWR)
Länge: ca. 45 min.