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Norbert Leisegang ist 1978 gerade mal 18 Jahre alt und bereit, die Welt zu erobern. Er gründet seine Band Keimzeit, will unterwegs sein und Musik machen. Doch bevor er die Flügel auch nur ausstrecken kann, werden sie ihm schon gestutzt: Er wird zum Militärdienst einberufen bei der Nationalen Volksarmee der DDR. Die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt bleibt. Als ihn die NVA entlässt, setzt er sich in seinem Wohnzimmer unter die riesengroße Weltkarte und schreibt einen Song, in dem es ums Weggehen und Wiederkommen geht. Ein musikalisch verfasster Ausreiseantrag. Doch live versteht kaum einer den Text. Die Wende kommt. Die Brisanz verpufft. Ebenso der Song. Er ist einer unter vielen im Repertoire von Keimzeit. Und so richtig leiden kann ihn Leisegang auch nicht mehr. Er spielt ihn nur noch ab und zu - wie an diesem Abend auf der Party von Toni Krahl. Keimzeit hat gerade einen Vertrag bei Krahls Label K&P Music unterschrieben. Als Krahl den Song hört, lässt er nicht mehr locker und verhilft Keimzeit zu deren größtem Hit: 'Kling Klang'.
(einsfestival)