Eine weibliche Gallionsfigur des deutschen Wirtschaftswunders kommt aus der badischen Kleinstadt Offenburg: Aenne Burda, geboren am 28. Juli 1909, verwirklichte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Traumkarriere von der Hausfrau zur Verlegerin. Mit ihrer Idee für eine Zeitschrift, die tragbare Mode zum Selbermachen für die ganz normale Frau mit Kindern anbietet, wurde sie weltbekannt. Schön sein, sich modisch kleiden, war nicht mehr eine Frage des Geldes, sondern wurde durch "Burda Moden" aus dem Schwarzwald für jede Frau möglich. Ihre Zeitschrift lasen Frauen auf der ganzen Welt. In Brasilien haben viele Frauen durch die Schnittmuster aus Offenburg ihren Lebensunterhalt verdienen können. In Russland wurde das Heft zu einem Leitfaden: Wie koche ich schmackhaft, wie kleide ich mich weiblich, wie verschönere ich den Alltag? Olga N. hat nach Burda-Schnittmustern nicht nur für sich selbst genäht, sondern sie wurde zur Moderatorin einer Modesendung im russischen Fernsehen. 1987, unter Michail Gorbatschow, erschien "Burda-Moden" als erste westliche Modezeitschrift im sozialistischen Moskau. Die dortige Begeisterung für ihre Zeitschrift wurde für Aenne Burda zum Höhepunkt ihrer Karriere. Im Alter von vierzig Jahren hatte sie sich unabhängig vom Verlag ihres Mannes Franz Burda gemacht und einen kleinen, bankrotten Modeverlag übernommen. Diesen leitete sie 45 Jahre lang. Aenne Burda führte ihr Unternehmen wie eine große Familie. Der Film "Aenne Burda - Eine Frau erobert die Welt" stellt die außergewöhnliche Frau vor. Über die Schwierigkeiten, die Erfolge des Familienunternehmens und über die einmalige Persönlichkeit Aenne Burdas berichten Karl Lagerfeld, Aenne Burdas Schwiegertochter Maria Furtwängler, ihr jüngster Sohn Hubert Burda, der ehermalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg Lothar Späth und Mitarbeiter von "Burda Moden".
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 23.07.2009 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Dora Heinze