In der Abgeschiedenheit der mongolischen Wüste Gobi lebt ein Tier, um das sich seit Jahrhunderten Sagen ranken: der Gobibär. Lange galt der "mazaalai" den Mongolen als Fabelwesen, eine Art Wüsten-Yeti, über den in den Jurten der Nomadinnen und Nomaden zwar viel erzählt wird, den aber kaum eine*r je gesehen hat. Doch inzwischen beweisen mongolische Wissenschaftler*innen nicht nur, dass es den kleinen braunen Bären gibt, sie belegen auch, dass diese Art akut bedroht ist. Die SWR Doku begleitet die Forscher*innen auf eine Expedition ins mongolisch-chinesische Grenzgebiet, dem Lebensraum des Gobibären. Ihre Fotofallen lassen vermuten, dass mindestens noch 23 Gobibären in der Wüste leben. Die Tiere haben sich dem Leben in der Wüste Gobi perfekt angepasst und sie schaffen es, sich von Rhabarber-Wurzeln und Heuschrecken zu ernähren. Aber nicht nur der Klimawandel bedroht ihr Überleben. Viele Wasserstellen sind in den vergangenen Jahren ausgetrocknet, die Bären müssen auf Nahrungs- und Wassersuche immer größere Strecken zurücklegen. Die mongolischen Bärenforscher*innen planen mit Unterstützung aus Deutschland ein Schutzprogramm, das nur gelingen kann, wenn auch die Wüstennomadinnen und Wüstennomaden mitziehen. Denn auch deren riesige Kaschmirziegen-Herden rücken auf der Suche nach den letzten Weideplätzen und Wasserstellen dem streng geschützten Gobi-Nationalpark und damit dem Lebensraum des Bären gefährlich nahe. Der Gobibär gilt als "Schirm-Art" - wenn es gelingt, seinen Lebensraum zu schützen, dann könnten davon auch andere bedrohte Tierarten, wie Wildesel oder Wildkamele, profitieren.
(SWR)
Länge: ca. 50 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.03.2018 (arte)
gezeigt bei: Länder - Menschen - Abenteuer (D, 1975)
Cast & Crew
- Regie: Wolfgang Luck
- Drehbuch: Wolfgang Luck
- Produktionsauftrag: SWR