Volker Werner begleitet in diesem Gesprächskonzert aus dem Wiener Konzerthaus den Dirigenten Rubén Dubrovsky und sein "Bach Consort Wien" auf eine Reise zu den Ursprüngen der Barockmusik. In Einspielfilmen begibt er sich von Leipzig bis nach Afrika und Lateinamerika. Mezzosopranistin Bernarda Fink und Tenor Francisco Brito präsentieren barocke Werke in südamerikanischer Spieltradition und argentinische Musik nach europäischer Aufführungspraxis. Das "Bach Consort Wien" spielt u.a. Werke von Johann Sebastian Bach, Tarquinio Merula und Antonio Vivaldi. Zu Wort kommen neben Rubén Dubrovsky auch der Musikethnologe und Afrika-Spezialist Dr. Gerhard Kubik sowie der Ö1-Musikjour-nalist Albert Hosp. Im 16. Jahrhundert begegnen einander in Lateinamerika drei Kulturen: Ureinwohner, spanische Eroberer und afrikanische Sklaven. Von Argentinien bis Mexiko entstehen explosionsartig neue Tänze. Sie tragen aufregende Namen: Sarabanda, Chacona, Zamacueca, Pasacalle und Folia. Als blinde Passagiere reisen diese Tänze mit der Kolonialbeute zurück nach Spanien. Rasch erobert die Musik Europa; erst Italien und Frankreich, dann England und Deutschland. Die Vermischung der Kulturen nimmt ihren Lauf. Während die feurigen Tänze in Europa bald in Vergessenheit geraten, bleiben sie in Argentinien in Form einer raffinierten Volksmusik lebendig und lehren uns viel über die ursprüngliche Art des Musizierens und des Instrumentenbaus in der Barockzeit. Diese musikalischen Wurzeln bringt das "Bach Consort Wien" unter der Leitung von Rubén Dubrovsky, einem argentinischen Dirigenten und Instrumentalisten mit polnisch-italienischen Eltern, in den Mozartsaal des Wiener Konzerthauses.
(3sat)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 05.12.2015 (3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Martin Pichl, Volker Werner
- Musik: Rubén Dubrovsky