Befrei uns von dem Bösen

Nach Jahren kehrt der Rechtsanwalt Johannes mit seiner Familie in seinen Heimatort in der dänischen Provinz zurück. Obwohl er von dort stammt, empfinden die anderen Dorfbewohner den Akademiker als Störfaktor. Als die Frau des Dorfältesten auf einer Landstraße überfahren wird, fällt der Verdacht auf einen Asylbewerber. Bald formiert sich ein Mob, der den Fremden lynchen will. Johannes jedoch bewahrt einen klaren Kopf und gewährt dem Mann Zuflucht - worauf die Situation vollends eskaliert. Nach Jahren der Abwesenheit kehrt der wohlhabende Rechtsanwalt Johannes in seinen Heimatort tief in der dänischen Provinz zurück und bezieht mit seiner Frau und seinen Kindern ein elegantes Herrenhaus am Waldrand. Nicht nur sein Bruder Lars, ein vom Leben enttäuschter Verlierer, begegnet ihm mit Skepsis. Auch die anderen Dorfbewohner empfinden den biederen Akademiker, dessen materieller Wohlstand ihnen vor Augen führt, was sie selbst nicht erreicht haben, als Störfaktor. Als Lars auf einer Landstraße versehentlich die Frau des Dorfältesten Ingvar überfährt, lenkt er aus Angst den Verdacht auf den bosnischen Asylbewerber Alain. Die ohnehin angespannte Atmosphäre droht zu eskalieren, als Ingvar auf dem Dorffest eine Gruppe angetrunkener Männer gegen Alain aufwiegelt und dieser schwer misshandelt wird. Allein Johannes hat den Mut, dem Mann zu helfen, der seine Unschuld beteuert. Er schützt ihn vor dem Mob und bringt ihn in seinem Haus in Sicherheit. Damit aber richten sich die Aggressionen plötzlich auch gegen Johannes und seine Familie. Regisseur Ole Bornedal wurde 1994 mit seinem Regiedebüt, dem nervenzerrenden Serienmörderthriller "Nachtwache", schlagartig zur Hoffnung des europäischen Genrekinos. Seitdem hat der 1959 geborene Däne eine ganze Reihe außergewöhnlicher Thriller inszeniert, darunter den preisgekrönten Psychothriller "Bedingungslos" (2007) und ein Hollywood-Remake seines Debüts unter dem Titel "Freeze - Alptraum Nachtwache". Mit der Science-Fiction-Komödie "Alien Teacher" variierte er zudem charmant Motive aus den US-amerikanischen B-Movies der 1950er-Jahre. Mit "Befrei uns von dem Bösen" verbindet Bornedal auf intelligente Weise ein grimmig-realistisches Gesellschaftsporträt mit Elementen des Thrillerkinos und einer kunstvoll stilisierten Ästhetik und zeigt, wie Frustration, Vorurteile und latente Fremdenfeindlichkeit in Mordlust umschlagen können. Während die Thematik von Schuld und Sühne, Rache und Vergebung stellenweise an die Werke Ingmar Bergmans erinnert, so erweist Bornedal im nervenzerrenden Finale vor allem Sam Peckinpahs "Wer Gewalt säht" Referenz. "Befrei uns von dem Bösen" gewann zahlreiche Filmpreise, unter anderem wurden Jens Andersen und Pernille Vallentin 2010 beim dänischen Filmpreis "Bodil" als beste Nebendarsteller ausgezeichnet, Ole Bornedal erhielt beim Filmfestival im katalanischen Sitges den "New Visions Award" für den besten Film. "Allegorisch angelegtes Drama über Fremdenhass ... . Auch die vorzüglich fotografierten, leicht verfremdeten Bilder unterstreichen den Anspruch der Allgemeingültigkeit." (Lexikon des Internationalen Films)...