Die Wissenschaftlerin Dr. Alessandra Nava aus Manaus sagt: "Die nächste Pandemie kommt aus dem Amazonas". Sie forscht an Fledermäusen und will herausfinden, welche Viren sich im Urwald verstecken und auch für Menschen gefährlich werden könnten. Tief im Amazonas-Regenwald fängt Dr. Alessandra Nava nachts mit Netzen und Fallen verschiedene Arten von Fledermäusen. In dem Blut der Fledermäuse und im Urin von Nagetieren, konnte sie bereits neue Viren aufgespüren, welche sich irgendwann auch auf den Menschen übertragen könnten. Diese so genannten Zoonosen werden immer häufiger. Je mehr die Menschen der Wildnis auf den Leib rücken, desto wahrscheinlicher wird dieses Überspringen der Arten. Die Zerstörung des Urwaldes bedeutet also auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Pandemien. Dort wo Agrar-Landschaften auf den Urwald treffen, registrieren Forscher schon jetzt erhöhte Fallzahlen von zum Beispiel Dengue-Fieber. Das Virus passt sich schnell an neue Wirte an. Da es im Randbereich nur noch wenige Tierarten wie Rinder, Schweine und Katzen gibt, hat das Virus es leicht, sich dort zu verbreiten. Damit ist es häufig nur eine Frage der Zeit, bis das Virus sich auch dem menschlichen Organismus anpasst und ihn befällt. "Wenn wir so weiter machen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir mit der nächsten Pandemie konfrontiert sind", sagt Nava. Und die könnte sich dann von Brasilien aus in die Welt verbreiten. Ein Film von Matthias Ebert.
(NDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.11.2020 (NDR)
gezeigt bei: Weltreisen (D, 1993)
Cast & Crew
- Drehbuch: Matthias Ebert