Originalpremiere: 1938
FSK 16
Die schöne Ungarin Ilona ist mit dem Privatdozenten Stephan verheiratet. Leider kümmert sich der aber mehr um seine Süßwasserfische als um sie. Kein Wunder also, dass Ilona ihr Herz an Tibor, einen Flieger, verliert. Doch der ist ausgerechnet der beste Freund ihres Mannes. Auf der Heimfahrt von einem Besuch begegnet die attraktive Ungarin Ilona (Zarah Leander) dem Flieger Tibor (Willy Birgel). Er schafft es mit einem Trick, dass sie sich bereit erklärt, in seinem Wagen nach Budapest zurückzukehren. Unterwegs macht man Rast auf einem Weinfest. Der charmante Flieger ist fasziniert von seiner neuen Bekanntschaft und hofft auf ein Wiedersehen, als man sich verabschiedet. Es kommt tatsächlich schnell zustande, nur fühlt Tibor sich wie vor den Kopf geschlagen, als Ilona sich dabei als die junge Frau seines Freundes Stephan (Paul Hörbiger) entpuppt, die er noch nicht kannte. Stephan, schon zerstreut wie ein Professor, aber immer noch Privatdozent, denkt mehr an seine Karriere als an seine Frau. Die Ehe ist nicht glücklich. Ilonas Cousine Lisi (Jane Tilden) bemüht sich überdies, Stephan für sich zu gewinnen. Ganz anders Tibor: er hält es für seine Freundespflicht, seine eigenen Gefühle für Ilona zu verleugnen. Das fällt ihm jedoch nicht leicht, zumal er glaubt, sie drohe in die Netze eines leichtsinnigen Operettentenors (Karl Schönböck) zu geraten. In Wirklichkeit liebt Ilona ihn längst so sehr wie er sie und nach manchen Verwirrungen der Herzen findet sie einen Weg, mit Tibor glücklich zu werden. "Der Blaufuchs" ist ganz auf Zarah Leander zugeschnitten, natürlich singt sie auch wieder und verwirrt die Männer mit der koketten Frage: "Kann denn Liebe Sünde sein?". An ihrer Seite glänzt Willy Birgel, der Frauenschwarm und Publikumsliebling jener Jahre. Neben seiner Theaterarbeit drehte Birgel zahlreiche Unterhaltungsfilme, er verkörperte den eleganten, noblen, kultivierten Weltmann reifen Alters, den untadeligen Arzt, Offizier, Dirigent oder Erfinder oder den charmanten Grandseigneur. Am 29. Dezember jährt sich sein Todestag zum 40. Mal.
(MDR)
"Kann denn Liebe Sünde sein?" singt Zarah Leander in diesem ganz auf sie zugeschnittenen Film. Regie führt Viktor Tourjansky; seine Inszenierung verbindet geschickt Elemente des Melodrams und der Komödie. Tourjansky, der 1976 im Alter von 85 Jahren starb, stammte aus Kiew, flüchtete 1918 aus Russland und arbeitete später lange in Berlin. Zu seinen erfolgreichsten Filmen gehören "Die Brüder Karamasoff", "Michael Strogoff, der Kurier des Zaren", "Der Gouverneur" und "Herz ohne Gnade".
(NDR)
