Ihre Lebenswege könnten unterschiedlicher nicht sein. Was sie eint, war die Idee einer anderen Welt: Hans-Christian Ströbele, Alice Schwarzer, Horst Mahler und Wibke Bruhns. Eine Generation - vier Wege. Befreiung, Veränderung, eine neue Gesellschaft - das Private wird politisch. Das waren einige Ziele der jungen 68er-Rebellen von damals. Im Kern die Kampfansage an die Eltern der Nazi-Generation, an den Muff der Wiederaufbaujahre. Heute sind die 68er-Veteranen zwischen 70 und 80 Jahre alt. Doch diese Rentner-Generation weigert sich beharrlich, alt zu werden. Die 68er stehen für die längste Pubertät der Weltgeschichte. Ihre Jugend verteidigen sie bis ins hohe Alter mit Jeans und Turnschuhen, Pferdeschwanz im Pflegeheim und nostalgisch verklärtem Blick zurück. Keine Generation hat so viel bewegt - und noch mehr zerstört, sagen ihre Kritiker. Die Dokumentation stellt anhand von vier ausgewählten Lebensläufen die Hoffnungen und Enttäuschungen, Siege und Niederlagen dieser Aufbruch-Generation vor. Was ist aus ihnen geworden? Wo sind ihre Gemeinsamkeiten, wo ihre Brüche und Konflikte? Wie lautet am Ende die Bilanz? Waren die 68er ein Glücksfall für die Demokratie oder der Auftakt zu Gewalt und RAF-Terror? Organisierten die 68er bei ihrem Marsch durch die Institutionen die Neugründung der Bundesrepublik, oder waren sie der Epochen-Bruch in Richtung Egozentrik, Mittelmaß und Ausverkauf aller Werte? Die 68er werden ein halbes Jahrhundert alt.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.09.2018 (ZDFinfo)
Cast & Crew
- Regie: Christhard Läpple
- Drehbuch: Christhard Läpple