Die Harfenspielerin

Ferdinand Rupitsch ist ein junger Buchhändler. Sein Dasein auf Rügen erträgt er mit leisem Murren, sein Ausbruch aus der langweiligen Welt spielt sich im stillen Kämmerlein an der Schreibmaschine ab: Verworrene Romanentwürfe sind seine hilflosen Versuche, der tristen Wirklichkeit abenteuerliche Träume entgegenzusetzen. An einem seiner immer gleichen Tage taucht sie auf: Rebecca! Jung, schön, eine Virtuosin an der Harfe: Für Ferdinand wieder einmal ein unerreichbarer Traum. Doch dann verändert sich sein Leben schlagartig. Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein Mann vor ihm und zeigt Ferdinand, wie man Träume wahr macht. Henrik Pilati, der geheimnisvolle Fremde, scheint die geheimsten Wünsche des Buchhändlers zu kennen und: Er verspricht ihm Rebecca! Von nun an können Ferdinands Romanentwürfe kaum noch Schritt halten mit dem, was ihm die Wirklichkeit bietet. Von Rügen geht es nach Hamburg, dicht auf Rebeccas Fersen. Pilati ist der perfekte Lehrmeister. Er unterrichtet Ferdinand, wie man in das Leben eines Menschen eintaucht, wie man ihn observiert, studiert, ein Teil von ihm wird. Doch es kommt zum Bruch zwischen Meister und Lehrling. Ferdinand nimmt unplan mäßig Kontakt zu Rebecca auf, verschwindet mit ihr nach Irland, Rebeccas Heimat. Aber Pilati lässt sich nicht so leicht abschütteln. Immer drohender wird der Schatten, den er über die Reise der beiden wirft, immer schrecklicher die Anzeichen, die von seiner Allgegenwart zeugen. In einer gottverlassenen Gegend im entlegensten Winkel Irlands bekommen die merkwürdigen Ereignisse für Ferdinand plötzlich eine grausige Logik.