Ein selten gezeigtes Theaterjuwel: Maresa Hörbiger als Johanna in einer Theaterinszenierung aus dem Jahr 1971. "Johannas Tragödie ist Spiegel der Tragödie der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts, der der junge Shaw als Mann des Sozialismus nahestand, und die in den Kriegen des 20. Jahrhunderts ergebnislos ertrank. Die natürliche Vernunft der Frau gerät in die Fallstricke der männlichen Gewohnheiten des Handelns wie des Glaubens und geht unter, obwohl sie im Recht ist. Als Ausgleich bleibt nur, sie nach Jahrhunderten wenigstens heilig zu sprechen. - Shaw gibt in dieser dramatischen Chronik äußerlich nichts weiter als Aufstieg und Ende der Jungfrau von Orleans: ihren Auszug aus der Heimat, die Gewinnung der ersten Anhänger, dann ihr Erscheinen bei Hofe Karls, erste Erfolge, Krönung in Reims und schließlich die Verhandlung gegen sie vor dem Inquisitionsgericht, Verurteilung und Tod durch Verbrennen. Ein Epilog in Gestalt eines Traums des Königs bringt den Wandel: Rechtfertigung und Heiligspre- chung - unter der gleichzeitigen Feststellung: Stünde Johanna wieder auf, sie würde ohne weiteres von neuem verbrannt werden." Mit: Maresa Hörbiger als Johanna, Gustav Knutz, Kurt Sowinetz, Alfred Reiterer, Hans Henning Heers, Ettore Cella, Herwig Seeböck, Franz Elkins, Hermann Schmid, Heinrich Schweiger, Peter Vogel, Ingrid Kohr, Peter Fricke, Samuelo Labes, Ernst Fritz Fürbringer, Bruno Dallansky, Albert, Lieven, Walter Reyer, Heinrich Trimbur, Peter Matic, Josef Franz Wild, Gerhard Tötschinger, Helmut Tötschinger.
(ORF)