Ein Erdbeerhof im Südwesten Frankreichs: Claudia hilft hier bei der Ernte. 44 Stunden in der Woche pflückt sie Erdbeeren im Akkord, bezahlt wird sie pro Kilogramm. Sie ist eine von gut 500.000 SaisonarbeiterInnen aus Rumänien und Bulgarien, die jedes Jahr in Westeuropa ackern. Ohne sie wären die Bauern aufgeschmissen. Und nicht nur sie. Auf Baustellen in Deutschland ist jeder vierte Arbeiter Osteuropäer, auch in Krankenhäusern, im IT-Bereich und anderen Branchen schließen Fachkräfte aus Osteuropa die Lücken auf den Arbeitsmärkten. Fachleute bestätigen, dass die deutsche Wirtschaft seit Jahren erheblich von dieser Wanderbewegung profitiert.Doch was bedeutet das für die Heimatländer?In Rumänien und Bulgarien hat die Abwanderung von Fachkräften in vielen Bereichen drastische Folgen. Um den Mangel auf dem Bau aufzufangen, vergibt Rumänien inzwischen beispielsweise Arbeitsvisa an asiatische Bauarbeiter, damit überhaupt noch gebaut werden kann und die Infrastruktur nicht völlig zum Erliegen kommt. Weil so viele Mediziner nach Westeuropa ausgewandert sind, müssen in der Pandemie sogar Ärzte aus dem Ruhestand zurückgeholt werden und so leitet in Bulgarien eine 82-jährige eine Corona-Station. Die Dokumentation geht anhand von Fallbeispielen der Frage nach, wer die Gewinner und wer die Verlierer der Arbeitsmigration von Ost- nach Westeuropasind.
(arte)
Länge: ca. 52 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.08.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Jens Niehuss