Er heißt Sotiris, ist circa 70 Jahre alt und gehört zur Schildkrötenspezies Caretta caretta, eine Art, die jedes Jahr Tausende von Kilometern im Meer zurücklegt. Doch nicht Sotiris. Das Männchen lebt ganzjährig in einer Bucht in Zakynthos. Warum wandern, wenn man doch von Fischern gefüttert wird? Am Beispiel von Sotiris erzählt der Film die Situation der unechten Carett-Schildkröten im Mittelmeer. Als die fast 90 Kilogramm schwere Schildkröte vor über 40 Jahren im Hafen von Zakynthos auftauchte, waren die ersten Touristen erstaunt und gaben den Fischern Geld für die Fütterung. Sotiris, auf deutsch "der Retter", hat den armen Familien das Leben erleichtert und dafür gesorgt, dass ihre Kinder von dem Geld studieren konnten. Aber Sotiris wäre nicht Sotiris, wenn es ihm nur ums Futter ginge. Sotiris wandert wohl auch deswegen nicht, weil er so das erste Männchen ist, wenn im August die Weibchen zurückkommen - zur Eiablage und zur Paarung. Bevor die anderen Männchen eintreffen, war der ausgeruhte "Retter" schon erfolgreich. Die Fischer lieben den "Gigolo" Sotiris auch deswegen. Aber manchmal schwimmt er, der Sesshafte, ein paar Hundert Meter vor die Küste, auch nach der Paarungszeit. Vielleicht hat er doch ein bisschen Fernweh.
(3sat)
Die Sendung erzählt Geschichten aus der Welt der wilden Tiere - Schauplätze sind vor allem die Nationalparks dieser Welt. Dabei stehen nicht reißerische Aufnahmen aus dem Tierreich im Vordergrund, sondern eher unbekannte Geschichten, die nicht minder spektakulär sein können.
(3sat)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.09.2024 (BR)
gezeigt bei: Welt der Tiere (D, 2000)
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Cast & Crew
- Drehbuch: Florian Guthknecht
- Produktionsauftrag: ARD, BR