Eine brisante Information, ein freier Journalist auf der Suche nach der Festanstellung und eine junge Bundestagsabgeordnete im Fadenkreuz der Intrigen: Reporter Jan Schulte werden Informationen zugespielt, denen zufolge die Gesundheitsministerin persönlich für eine unrechtmäßig vorgezogene Herztransplantation bei ihrem Bruder gesorgt haben soll. Die Story, von der sich der alleinerziehende Vater anfangs eine sichere Anstellung erhofft, entpuppt sich jedoch bald als Farce. Doch wer würde der Ministerin Elisabeth Stade auf solche Weise schaden wollen? Als dann die sensiblen Dokumente aus der Redaktion der renommierten Tageszeitung "Die Republik" gestohlen werden, geraten die Dinge endgültig ins Rollen. Um in die höchsten politischen Kreise vorzudringen und den Fall aufzuklären, beginnt Jan eine Affäre mit der ehrgeizigen Bundestagsabgeordneten Katharina Pflüger. Doch inmitten des Konkurrenzkampfes zwischen Politik und Journalismus bleibt für Gefühle wenig Platz. Jan selbst muss feststellen, dass die eigentlich kontrollierende "vierte Gewalt", die Presse, in diesem Spiel um Macht und Wissen nicht unbefleckt bleibt. Vielmehr orientiert sie sich eher an hohen Auflagen als an moralischen Prinzipien. Können Jan und Katharina in Zukunft eine neue, ehrlichere Generation in Medien und Politik mitprägen? Spannend und schnell inszeniert die Regisseurin Brigitte Maria Bertele das Krimi-Drama um Korruption und Korrumpierung und beweist viel Fingerspitzengefühl für das Innenleben ihrer Charaktere. Das berlinerische Lokalkolorit mit dem Regierungssitz, aber auch den großstädtischen U-Bahnhöfen und der Spree liefert einen realistischen Hintergrund.
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Sowohl die Regisseurin als auch der Drehbuchautor sind bereits mit dem Grimme-Preis (Brigitte Maria Bertele für "Grenzgang", Jochen Bitzer für "Der Fall von Jakob Metzler") ausgezeichnet worden. Benno Fürmann, der die Rolle des Journalisten Jan Schulte übernimmt, schaffte den Durchbruch im Kino mit Stefan Ruzowitzkys "Anatomie" (2000) an der Seite von Franka Potente. Jüngst war Benno Fürmann in dem Psychodrama "Nachthelle" (Regie: Florian Gottschick) und in der Neonazi-Satire "Heil" (Regie: Dietrich Brüggemann) zu sehen. "Die vierte Gewalt" wurde für das Filmfest München 2016 ausgewählt.
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Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.08.2016 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Brigitte Maria Bertele
- Drehbuch: Jochen Bitzer
- Produktion: Oliver Dresselhaus, Volker Kirst, Katinka Seidt, Georg Feil, Dagmar Rosenbauer
- Produktionsauftrag: NDR
- Produktionsfirma: Cinecentrum Berlin Film- und Fernsehproduktion GmbH
- Musik: Julian Maas, Christoph Kaiser
- Kamera: Ngo The Chau
- Schnitt: David J. Achilles
- Szenenbild: Andreas Olshausen, Konstantin Ness, Caroline Ohmert
- Maske: Andrea Allroggen, Franziska Knoll
- Kostüme: Cornelia Streiter
- Regieassistenz: Franziska Krentzien, Annette Stefan
- Ton: Carsten Arnolds, Malte Schmidt