Dieterich Buxtehude war seinerzeit ein Star unter den deutschen Komponisten. Der junge Johann Sebastian Bach lief 300 Kilometer zu Fuß, um ihn in Lübeck zu besuchen und war von Buxtehudes Orgelspiel und dessen Tonsatzkunst so überwältigt, dass er das Ende seiner Beurlaubung vergaß. Auch andere Musiker wie Händel und Mattheson hatten sich schon auf die Reise nach Lübeck gemacht zu dem, der als die größte Kapazität der Musik im Norden Deutschlands und im ganzen Ostseeraum galt. Das bedeutendste oratorische Werk Buxtehudes war seine Passionsmusik für den Karfreitag des Jahres 1680. "Membra Jesu Nostri patientis sanctissima" lautet der ausführliche Titel von Dieterich Buxtehudes Passionsmusik - zu Deutsch: "Die allerheiligsten Gliedmaßen unseres leidenden Jesus". Der siebenteilige Kantatenzyklus ist eine musikalische Betrachtung der verwundeten Glieder Christi am Kreuz: Füße, Knie, Hände, Seite, Brust, Herz und Gesicht. Leidensmystik, die Liebe zu Jesu und die damit verbundene Todessehnsucht sind Ideale des Frühpietismus. Die Dichtung entsprach dem Frömmigkeitsgefühl des 17. Jahrhunderts und dem Glauben an die heilsbringende Kraft der Wunden Jesu. Nach den schmerzvollen Betrachtungen findet das Werk einen unerwarteten, fast freudigen Abschluss in der Gewissheit der Erlösung. Ensemble Polyharmonique Cellini Consort Musikalische Leitung: Alexander Schneider Aufzeichnung vom Festival Alte Musik Zürich in der Kirche St. Peter Zürich vom...
(MDR)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 23.11.2025 (MDR)
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Cast & Crew
- Musik: Alexander Schneider