Originalpremiere: 2004
Edgar G. Ulmer (1904-1972), emigrierte Mitte der 1920er Jahre aus Österreich, wurde in Hollywood zum König der B-Movies. Er wurde vergessen, wiederentdeckt und schließlich zur Kultfigur. Zeit seines Lebens blieb er ein Grenzgänger zwischen Kunstanspruch, gediegenem Handwerk und Schund. Er war Vorbild für die französische Nouvelle Vague und später für Regisseure wie Martin Scorsese und Peter Bogdanovich. Seine Bewunderer schätzen Ulmers Talent, aus minimalen Budgets das künstlerische Maximum herauszuholen, seine pessimistischen, existentialistischen Helden und Geschichten, seine Virtuosität im Umgang mit Licht und Kamera. Sein Oeuvre lässt sich als Subversion und ständiges Aufbegehren gegen die strengen erstarrten Formen und Regeln des Hollywood-Systems verstehen, gegen die großen Filmstudios und ihre ökonomische Macht. Es zeigt aber auch, dass diese künstlerische Eigenständigkeit einen hohen Preis hat und tragisch scheitern muss. "Edgar G. Ulmer - Der Mann im Off" ist der erste Film über Leben und Werk des Regisseurs. Eine detektivische Spurensuche im Schatten der Filmgeschichte führt in die seltsame Welt der B-Filme und das geheimnisvolle und tragisch verlaufende Leben eines Regisseurs, der am Rande Hollywoods eine eigenwillige Karriere machte. Zu Wort kommen unter anderen Arianné Ulmer Cipes, Ulmers zweite Tochter und Leiterin der Edgar Ulmer Preservation Corp., die Regisseure Peter Bogdanovich, Wim Wenders, Roger Corman, Joe Dante und John Landis, die Schauspielerin Ann Savage sowie mehrere Filmhistoriker und Autoren, die sich mit Ulmers Werk auseinandergesetzt haben.
(3sat)