Was für ein Leben: Als Kind österreichischer, kommunistischer Juden im britischen Exil geboren; aufgewachsen in der fremden Welt des Nachkriegswiens. Ständig konfrontiert mit den Überbleibseln des Nationalsozialismus, entschließt sich Elizabeth Spira, nach ihrem Studium, Journalistin zu werden. In den 1970er-Jahren erlebt der ORF durch seine junge, ambitionierte und neugierige Journalistin manche Sternstunde des politischen Fernsehens. Ob Fristenlösung, Antisemitismus, Kampf um Arbeitsplätze, der Kärntner Ortstafelkonflikt, Elizabeth Spira nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Ständig auf der Suche nach der Wahrheit, die im Verborgenen schlummert, eckt sie immer wieder an. Auch im ORF. Und der Erfolg gibt ihr Recht: Romy, Nestroypreis, Staatspreis und jede Menge offizielle Ehrungen. Doch was viel mehr wiegt: Sie wird von ihrem Publikum geliebt. Mit ihren "Alltagsgeschichten" und später mit "Liebesg'schichten und Heiratssachen" wird sie zur Quoten Queen des österreichischen Fernsehens. Regisseur und Kameramann Robert Neumüller begleitet Elizabeth Toni Spira bei ihren Gesprächen mit Kandidaten der "Liebesg'schichten"; taucht aber ebenso ein in die für viele noch unbekannte Welt ihrer Jugend. Zu den Orten ihrer Kindheit in Glasgow und London, trifft mit ihr die Kindergärtnerin aus dem Anna Freud Heim in London, besucht mit ihr das jüdische Krakau und das stalinistische Nowa Huta. So manche filmische Rarität im ORF-Archiv wurde gefunden, der Film zeigt Ausschnitte aus ihren frühen Dokumentationen, die gesellschaftspolitischen Arbeiten aus den Anfangsjahren als junge Journalistin, und natürlich einige der größten Erfolge der "Alltagsgeschichten". "Die Spira" ist Allgemeingut geworden. Wer sie aber wirklich ist, was sie denkt und wofür sie kämpft, wird viele überraschen. Ein Porträt von Robert Neumüller...
(ORF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 05.07.2016 (3sat)
gezeigt bei: alpha Österreich (A/D, 2000)
Cast & Crew
- Drehbuch: Robert Neumüller
- Produktionsauftrag: ORF