In den weit entlegenen Dörfern, wie etwa in Irgisly im Südural, existiert bis heute ein sehr ursprüngliches Russland, das aus der Zeit gefallen scheint: Der Alltag der Menschen dreht sich um die elementaren Dinge. In dem kleinen Dorf Irgisly, im südlichen Teil des Ural, fernab der Metropolen Moskau und Sankt Petersburg, orientiert sich der Rhythmus der Menschen an den Jahreszeiten und den Gesetzmäßigkeiten der Natur. Irgisly liegt in der russischen autonomen Republik Baschkirien, in einer weiten und hügeligen Landschaft, die von tiefen Wäldern, dunklen Schluchten und vereinzelten kleinen Dörfern geprägt wird. Die Mehrzahl der knapp 1.000 Einwohner Irgislys lebt noch immer in sehr einfachen und oft auch ärmlichen Verhältnissen. Der Alltag der Menschen dreht sich um die elementaren Dinge, wie das tägliche Brot oder die Familie. Das Leben hier in der russischen Provinz ist einfach, sinnlich, beseelt und ruhig. Die Menschen von Irgisly werden in ihrem Alltag gezeigt: bei der Gartenarbeit, beim Einkochen, beim Melken. Die Filmemacher erfahren dabei, wie sie die Welt sehen, was sie beschäftigt, was sie erhoffen, woran sie leiden. So wird Irgisly auch zum Spiegelbild der krassen Gegensätze innerhalb der russischen Gesellschaft, den Metropolen, in denen der Reichtum des Landes verprasst wird, und den ländlichen Regionen, in denen der Wohlstand noch lange nicht angekommen ist. Drei Wochen haben die Autoren Dethlev Cordts und die Russin Julia Solovieva die Menschen von Irgisly mit der Kamera begleitet. Dabei sind ihnen sehr intensive Porträts gelungen, die zeigen, wie erfüllend ein Leben abseits der Überholspur sein kann.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.08.2015 (NDR)
gezeigt bei: Länder - Menschen - Abenteuer (D, 1975)
Cast & Crew
- Drehbuch: Julia Solovieva, Dethlev Cordts
- Musik: Christoph Ebenthal
- Kamera: Beatrice Mayer