Anke und ihre Freunde sind zwischen 14 und 18 Jahre alt, als die Mauer fällt. Ihre Eltern sind Lehrer und Pfarrer, Journalisten und NVA-Offiziere. Im Übergang vom Kind zum Erwachsenen werden die Eckpfeiler ihrer Existenz in Frage gestellt. Elternhaus, Schule, Staat - was war überhaupt wahr an dieser Kindheit in der DDR? Für sie, die Generation '89, ist der Weg zur deutschen Einheit weder Moment der Freude noch der Trauer. Sie sehen ungläubig zu, wie ihr bisher gelebtes Leben von einem Tag auf den anderen für ungültig erklärt wird. Bis heute wirken die Ereignisse von damals noch nach. Und doch haben sie alle selten darüber gesprochen. In diesem Film brechen Autorin Anke Ertner und ihre Freunde Anja, Andreas, Anika, Jan, Kai und Silke ihr Schweigen und erzählen, wie sie das Wendejahr geprägt hat. "Generation '89" ist die bisher nicht erzählte Geschichte der Wiedervereinigung. Das Wendejahr aus Sicht von sechs normalen Mädchen und Jungen aus Ostdeutschland. Damals, im Herbst '89, sind sie zu jung, um später in die gängigen Raster von "Stasiopfer", "Ostalgiker" oder "Jammerossi" zu passen. Und zu alt, um im neuen Deutschland einfach unbekümmert weiter erwachsen zu werden. Gemeinsam reisen sie zurück in eine Zeit, die sie so ganz anders erlebt haben, als der Rest der Welt denkt. Anke Ertners sehr persönlicher Film verzichtet bewusst auf die gängigen Bilder und Momente des Jahres 1989/90 und arbeitet ausschließlich mit O-Tönen der Protagonisten. Umso stärker wirken die poetischen Motive von Kameramann Robert Coellen und das liebevoll komponierte Super-8-Material aus privaten Archiven.
(MDR)
Weiterer Titel: Generation '89 - Growing up in the year of change
Länge: ca. 75 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.10.2015 (MDR)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Drehbuch: Anke Ertner