1957 wurden die Römischen Verträge unterzeichnet. Seitdem sind 60 Jahre vergangen, während derer dem Vereinigten Königreich zweimal der Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft verwehrt wurde, bevor es schließlich 1973 Mitglied werden durfte. Bei einem ersten Referendum 1975 sprachen sich 67 Prozent der Bevölkerung für einen Verbleib in der EG aus. Am 23. Juni 2016 wird in Großbritannien erneut über das Verlassen der EU abgestimmt. Niemand weiß, wie die Befragung ausgehen wird. Angesichts eines potenziellen Brexits erforscht ein französisch-britisches Autorenteam, wie sich die Haltung der Insulaner zum Festlandeuropa in den letzten 60 Jahren gewandelt hat. Don Kent und Jean-Daniel Beauvallet haben mit Künstlern, Politikern und Vertretern der Zivilgesellschaft gesprochen. Im Mittelpunkt des Films steht die Frage, was die Briten unter einer europäischen beziehungsweise britischen Identität verstehen. Die Frage nach dem Austritt aus der Europäischen Union ist auch der Ausgangspunkt für eine umfangreiche Analyse der aktuellen Lage im Vereinigten Königreich. Aus politischer Sicht und vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise spaltet sich das Land in zwei Lager: auf der einen Seite die Euroskeptiker, die den EU-Einfluss auf die britischen Staatsgeschäfte als unzumutbar bezeichnen und den Austritt aus der EU wünschen. Sie heizen den Fremdenhass an, indem sie die Einwanderer für alle Missstände verantwortlich machen. Auf der anderen Seite die Europhilen, welche vor der Gefahr warnen, als isoliertes Land ohne Einfluss zu enden und die die Zukunft des Landes in einem großen, geeinten Europa sehen. Der Dokumentarfilm situiert sich im Vorfeld des historischen Moments, der über die Zukunft des Vereinigten Königreichs und seiner Beziehungen zu Europa entscheiden wird.
(arte)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.06.2016 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Don Kent
- Drehbuch: Don Kent, Jean-Daniel Beauvallet