Gegen Ende des Ersten Weltkriegs verlassen die deutschen Besatzer den kleinen französischen Ort Marville. Sie haben dort einen Sprengsatz installiert, der bald explodieren soll. Die Bewohner des Ortes erfahren davon und fliehen, nur die Insassen der örtlichen Psychiatrie bleiben zurück. Sie bevölkern das Städtchen und schlüpfen in neue Rollen. Der schottische Soldat Charles Plumpick erhält den Auftrag, die Bombe zu entschärfen. Er wird in der Stadt von den Patienten und Patientinnen der Anstalt herzlich empfangen und zum König gekrönt. Während er verzweifelt versucht, die Bombe zu finden, feiert der Rest der Stadt ausgelassene Feste. Plumpick lernt seine neuen Untertanen schnell besser kennen und schließt sie ins Herz, vor allem eine junge Akrobatin. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Philippe de Brocas "Herzkönig" ist ein surrealer Antikriegsfilm, der mit hintergründigem Humor die Absurdität des Krieges vor Augen führt. Alan Bates glänzt in der Rolle des Soldaten Charles Plumpick und Geneviève Bujold überzeugt als junge Patientin, in die sich Plumpick verliebt. Auch die übrigen Darstellerinnen und Darsteller des Films, ob als Insassen einer Nervenheilanstalt oder als Soldaten, spielen hervorragend. De Brocas Film lebt sowohl von den tragischen als auch von heitereren Szenen. Dabei trifft die harmlose Verrücktheit der Anstaltsinsassen auf den sinnlosen Wahnsinn des Krieges.
(arte)
Länge: ca. 102 min.
Deutscher Kinostart: 16.02.1967
Original-Kinostart: 21.12.1966 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Philippe de Broca
- Drehbuch: Daniel Boulanger, Maurice Bessy, Philippe de Broca
- Produktion: Philipe de Broca, Philippe de Broca
- Musik: Georges Delerue
- Kamera: Pierre Lhomme
- Schnitt: Françoise Javet, Françoise Javet