Dem Regisseur geht es bei seiner Reminiszenz an das deutsche expressionistische Kino (kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs), deren Handlung wie in dem Leinwandklassiker Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) in gemalten Kulissen spielt, um die Flucht aus der Leere des Lebens, die oft in einer zweifelhaften Sinnsuche mündet und viele Menschen in die Hände von Sekten-Gurus und Scharlatanen treibt. Dabei bedient sich von Praunheim aus dem Fundus deutscher Filmgeschichte, vor allem des Genres phantastischer Leinwandstoffe zur Zeit des Stummfilms rund um ikonische Charaktere wie Dr. Mabuse und Caligari. Auch seine Protagonistin Madame C. gehört in diese Riege unheimlich-skurriler Filmfiguren. Die füllige Dame fortgeschrittenen Alters ist die eigenwillige Anführerin einer mysteriösen Sekte, die absoluten Optimismus predigt. Eines Tages gerät ein schwules Studenten-Pärchen in den Bann der Sekten-Führerin. Madame C. gelingt es, den Studenten Frank zu hypnotisieren, der meint, seinen eigenen Tod antizipieren zu können. Franks Liebhaber glaubt, die Machenschaften von Madame C. durchschauen zu können, und will ihr mit Hilfe einer Enthüllungsjournalistin das Handwerk legen, obwohl er selbst von ihren Lehren fasziniert ist. Die beiden jungen Homosexuellen verkennen aber die Meisterhaftigkeit in Sachen Manipulation und Verstellungskunst der Mabuse-Epigonin. Die Polizei rückt an, und die Sektenjünger begehen kollektiven Selbstmord. Madame C. aber entkommt und führt das Böse fort in der Maskerade eines Professors.
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Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 05.10.1984
Deutsche TV-Premiere: 28.05.1985 (wdr - Westdeutsches Fernsehen)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Rosa von Praunheim
- Drehbuch: Cecil Brown, Marianne Enzensberger, Rosa von Praunheim
- Produktion: Rosa von Praunheim
- Musik: Marran Gosov
- Kamera: Elfi Mikesch
- Schnitt: Mike Shephard, Rosa von Praunheim