Kein lebender Modeschöpfer, geschweige denn ein deutscher, wird weltweit so gefeiert wie Karl Lagerfeld. Für seine Mode genauso wie für seine Person. Über den Menschen Karl Lagerfeld ist jedoch nur wenig bekannt. Gero von Boehms Film führt durch das Turbo-Leben dieses vielseitig Kreativen. Karl Lagerfeld tritt als Künstler vieler Medien, ob Bilder, Fotografien, Buchkunst oder Videos in Erscheinung. Seinem Werk werden Ausstellungen gewidmet. Man kann ihn im Film zur Vernissage seiner Kunstschau im Essener Museum Folkwang als gefeierten Popstar erleben, als Instanz bei den hektischen Vorbereitungen seiner Shows sowie bei Fotoshootings in Paris. Als er als Jüngling 1950 in einem Hamburger Hotel eine Dior-Schau sah, stand sein Entschluss, nach Paris zu gehen, um Mode zu machen fest. Davon erzählt Karl Lagerfeld ebenso wie von seiner großbürgerlichen Herkunft und Kindheit in Schleswig-Holstein, seinem Vater, der Hersteller von "Glücksklee"-Milch war. Prägender noch war der Einfluss der Mutter, die er in einer Filmsequenz als seine persönliche Stilikone zeichnet. Er spricht über Menschen, die ihn in späteren Jahren geprägt haben, und die er geliebt hat - wie seinen Freund Jacques de Bascher, den er bis zu dessen AIDS-Tod begleitete. Ehemalige Mitschülerinnen erinnern sich im Film an "Karl Otto" als netten Jungen in Bad Bramstedt, der im Unterricht ständig zeichnete und Abendkleider für sie entwarf. Zu Wort kommen der Göttinger Verleger seiner Bücher, Gerhard Steidl, der über Lagerfelds eiserne Präzision spricht, die Chefredakteurin der Vogue Deutschland, Christiane Arp, sowie Lagerfelds Leibwächter Sébastien, ein ehemaliger Boxer aus der Pariser Vorstadt.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 49 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.03.2013 (arte)
gezeigt bei: Lido (D, 2011)
Cast & Crew
- Regie: Loïc Prigent
- Drehbuch: Loïc Prigent