Der Königin-Elisabeth-Wettbewerb ist einer der renommiertesten Musikwettbewerbe der Welt. 2022 hat mit Hayoung Choi wieder einmal eine Musikerin aus Südkorea gewonnen. Vor rund 30 Jahren begannen junge koreanische Musikerinnen und Musiker, die westliche Klassik für sich zu entdecken. Seither ist sie ein wichtiger Bestandteil der Musikausbildung in Korea. Der große internationale Erfolg dieser neuen Generation lässt sich mit ihrer Leidenschaft für die klassische Musik, beharrlichem Üben und den von Eltern und Kindern erbrachten Opfern erklären, aber auch mit dem weit verbreiteten Wettbewerbsgeist in diesem Land, das im 20. Jahrhundert unter der japanischen Herrschaft und der innerkoreanischen Teilung sehr gelitten hat. Junge Musizierende aus Korea tragen bei den meisten internationalen Wettbewerben erste Preise davon: In den vergangenen Jahren gewannen sie unter anderem den Königin-Elisabeth-Wettbewerb, den Chopin-Wettbewerb, den Busoni-Klavierwettbewerb, die Van Cliburn Piano Competition sowie viele weitere renommierte Wettbewerbe. Heute sind diese Nachwuchstalente auch erfolgreich, wenn sie nicht im Ausland studiert haben, denn viele Vorangegangene sind nach der Laufbahn im Westen in die Heimat zurückgekehrt und unterrichten jetzt in Korea. Um aber Zugang zum internationalen Musikmarkt zu bekommen und auf eine Solokarriere hoffen zu können, ist es auch für die neue Generation wichtig, in Europa - hauptsächlich in Deutschland - zu leben. Doch aufgrund der kulturellen Unterschiede, der Isoliertheit in einem ihnen unbekannten Land, der neuen Sprache und der Trennung von Familie und dem Freundeskreis fällt ihnen die Integration oft nicht leicht. Die Dokumentation zeichnet das Porträt einiger Preisträgerinnen und Preisträger in Korea, wo alles begann, und in Deutschland, wo sich die meisten Musizierenden aus der sogenannten "K-Classics Generation" niederlassen.
(arte)
Länge: ca. 53 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 18.10.2020 (arte Mediathek)
Deutsche TV-Premiere: 25.10.2020 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Thierry Loreau, Pierre Barré
- Drehbuch: Thierry Loreau, Pierre Barré
- Produktion: Media Res