Viele Länder - die USA, Iran, Israel, Indien, Pakistan und einige andere bilden Ausnahmen - unterzeichneten 1977 ein Protokoll, das Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung verbietet. Doch werden Kriege durch Regeln dieser Art - die erste war die Genfer Konvention von 1864 zur humanen Behandlung von Kriegsgefangenen - wirklich "menschlicher" und "gerechter"? Der Dokumentarfilm von Lode Desmet zeigt einerseits lebensnah, was es bedeutet, Soldat zu sein, und dass eine Waffe kein Spielzeug ist, sondern ein Instrument zum Töten. Und andererseits bringt er den Zuschauer zum Nachdenken über die eigene Haltung zum Krieg. Kriege gibt es seit Menschengedenken. Doch die Menschen versuchen, die zerstörerischen Folgen des Krieges zu mindern, indem sie internationale Abkommen schließen. So erlaubte die erste Genfer Konvention von 1864 "zur Verbesserung des Loses der verwundeten Soldaten der Armeen im Felde" die Behandlung im Kampf verwundeter Soldaten unabhängig davon, welchem Lager sie angehören. Diese zur damaligen Zeit revolutionäre Initiative geht auf Henry Dunant (geboren am 8. Mai 1828, vor 184 Jahren, in Genf) zurück, dem Begründer des Roten Kreuzes und des Humanitären Völkerrechts. Wie sieht es 150 Jahre später mit den Genfer und anderen Konventionen aus, die versuchen, Kriege "zivilisierter" und "gerechter" zu machen, indem den Krieg führenden Parteien Regeln auferlegt werden? Der Dokumentarfilm "Krieg ist kein Spiel!" zeigt eindrucksvolle Berichte von Soldaten, die zwischen die Fronten geraten sind. Ob junge amerikanische Jagdpilotinnen, die in Afghanistan im Einsatz sind, ein ehemaliger Guerilla-Kämpfer aus Salvador, ein Offizier a. D. der Spezialkräfte der Roten Armee und Angehörige der Fremdenlegion - sie alle sind Soldaten, die für ein Land und gleichzeitig um ihr Leben kämpfen, und die oft vor der inneren oder äußeren Unmöglichkeit stehen, die auferlegten Regeln anzuwenden.
(ORF)
Länge: ca. 86 min.
Deutsche TV-Premiere: 08.05.2012 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Lode Desmet