Der pensionierte Lehrer Josef will sich nicht mit dem Ruhestand abfinden und sucht eine neue Betätigung. Schließlich findet der Rentner eine Stelle an der Leergutannahme eines Supermarktes. Seiner Frau Eliška ist der soziale Abstieg ihres Gatten eher peinlich, doch Josef interpretiert das scheinbar eintönige Annehmen leerer Flaschen auf poetische Weise. Und das kommt letztlich auch dem in Routine erstarrten Eheleben der beiden zugute. Der Rentner Josef "Beppo" Weberknecht ist ein liebenswürdiger Schwerenöter, der sich mit dem Alter nicht abfinden mag. Während sich seine Frau Eliška beklagt, er würde sie nicht mehr wahrnehmen, frönt Josef erotischen Tagträumen und bändelt heimlich mit einer ehemaligen Kollegin an. Auch beruflich möchte Josef es auf seine alten Tage noch einmal wissen. Sein Versuch als Fahrradkurier scheitert allerdings kläglich. Dafür klappt es im zweiten Anlauf: In der Leergutannahme des örtlichen Supermarktes findet er nicht nur einen Job, sondern eine Berufung. Bis die Stelle durch einen schnöden Pfandautomaten wegrationalisiert wird, wirkt der Alltagsphilosoph hier als Sinnstifter und heimlicher Wohltäter in unterschiedlichen Lebenslagen. So besorgt er alten Damen etwa den Einkauf oder wirkt als begnadeter Kuppler. Selbst seine Frau weiß Josef zu überraschen: Mit einer Ballonfahrt zum 40. Hochzeitstag, bei der die beiden allerdings in unerwartete Turbulenzen geraten.
(BR Fernsehen)
Das tschechische Kino hat Regietalente wie Jirí Menzel und Miloš Forman hervorgebracht. An diese Filmemacher und deren alltagspoetische Werke knüpft auch die junge Generation an, zu deren erfolgreichsten Vertretern Jan Sverák zählt. In seiner einfühlsamen Komödie "Leergut" erzählt Sverák mit melancholischem Humor und Menschlichkeit eine Geschichte vom wiedererwachenden Lebenshunger eines Pensionärs und der Suche nach dem kleinen Glück im Alltag. Mit der bittersüßen Rentnerkomödie beendete der Regisseur seine erfolgreiche "Trilogie der Lebensalter", für die sein Vater und Hauptdarsteller Zdenek Sverák jeweils die Drehbücher verfasste. Der erste Teil, "Volksschule", erhielt 1991 eine Nominierung für den Oscar als bester fremdsprachiger Film, mit "Kolya" gewann Sverák 1996 die begehrte Auszeichnung. Auch "Leergut" sammelte Festival-Auszeichnungen und avancierte mit mehr als einer Million Zuschauern in seinem Entstehungsland zur erfolgreichsten tschechischen Produktion. "Die warmherzige Tragikomödie zeichnet sich durch seine wunderbare Balance aus: mal witzig, mal traurig, mal melancholisch, mal nachdenklich und letztlich stets lebensfroh." (Blickpunkt:Film)
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 103 min.
Deutscher Kinostart: 24.01.2008
Internationaler Kinostart: 08.03.2007
Deutsche TV-Premiere: 03.04.2011 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Jan Svěrák
- Drehbuch: Zdenek Sverák
- Produktion: Eric Abraham, Jan Svěrák
- Musik: Ondrej Soukup
- Kamera: Vladimír Smutný
- Schnitt: Alois Fisárek