Für sein Filmprojekt ging Georg Stefan Troller in der Traumfabrik Hollywood auf Tuchfühlung mit der Prominenz, holte Stars wie Jane Russell, Oliver Stone oder Sidney Pollack vor die Kamera. Im Mittelpunkt aller Interviews stand die Frage: "Welche Rolle spielt die Liebe in Hollywood?" Die Soft-Power Hollywoods reicht bis in den letzten Winkel der Welt und diktiert Mode, Werte und Benehmen. Den stärksten Einfluss dürfte Hollywood jedoch auf unser intimes Gefühlsleben haben, auf unsere Art zu lieben und unsere Erotik. Das Publikum will heute möglichst direkt zum Höhepunkt der Liebesgeschichte kommen, das entspricht vielleicht unserer Zeit, aber nicht unseren Träumen. Wie verändert sich die Liebe in Hollywood, und wie verändert Hollywood unsere Liebe? In "Liebe in Hollywood" stellen sich diesen Fragen Charlton Heston, Hugh Hefner, Jane Russell, Jay Leno, Oliver Stone, Peter Bogdanovich, Steven Seagal, Roseanne, Carmen Elektra u. v. a. Aber auch Verkäuferinnen, Passanten, Straßenmädchen und einsame Menschen in Los Angeles kommen zu Wort. Ein Film über Liebe - und über die einzigartige Stadt Hollywood. Georg Stefan Troller wurde 1921 in Wien geboren. Im Alter von 16 Jahren musste der spätere Journalist wegen seiner jüdischen Herkunft das Land verlassen und emigrierte nach Frankreich, von dort flüchtete er 1941 in die USA und wurde 1943 in die US-Army eingezogen. Nach Kriegsende kehrte Troller nach Österreich zurück, verließ das Land jedoch wieder, um 1946 bis 1949 Germanistik und Theaterwissenschaft an der University of California sowie an der Sorbonne in Paris zu studieren. Ab 1949 arbeitet Troller in der französischen Hauptstadt als Rundfunkreporter für deutsche Sender sowie von 1962 bis 1971 als Autor des legendären "Pariser Journals". Im Anschluss wurde er Sonderkorrespondent des ZDF in Paris und begann die berühmte Reihe seiner "Personenbeschreibungen" mit über 70 Folgen. Neben zahlreichen großen Dokumentarfilmen über Arthur Rimbaud, Peter Handke, Muhammad Ali und Karl Kraus, schrieb Troller Drehbücher für Axel Corti. Auch seine zwischen 1998 und 2001 entstandene sechsteilige Reihe "Hollywood-Profile" sorgte für Aufsehen, als Troller auf gewohnt persönliche Weise Stars wie Kirk Douglas porträtierte. Zu den vielen Ehrungen, mit denen er ausgezeichnet wurde, gehören u. a. der Adolf-Grimme-Preis, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2021 der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises. Am 10. Dezember 2021 feiert Georg Stefan Troller seinen 100. Geburtstag.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
gezeigt bei: alpha-retro (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Georg Stefan Troller
- Drehbuch: Georg Stefan Troller