In einem Moskauer Spezialarchiv wurde eine Entdeckung gemacht, die tiefe Einblicke in die Beziehung der Deutschen zu Adolf Hitler gewährt. In diesem Archiv lagerten über 100.000 Botschaften aus der deutschen Bevölkerung an den Diktator. Mit Hilfe dieser "Fanpost" und anderen Dokumenten vermittelt die Dokumentation von Michael Kloft einen Eindruck von der unheimlichen Faszination, die der größte Teil der Deutschen für ihn empfand. "Wir wollten Dich so gerne sehen. Ich habe Dich so lieb. Schreibe mir!" Oder: "Hochverehrter Führer, bitte schützen Sie sich gut vor Erkältungen, es ist zurzeit so kalt in Nürnberg." - Kaum ein historisches Dokument bringt einem die Geschichte des Dritten Reichs lebendiger nahe als die persönlichen Aufzeichnungen der Menschen, die damals lebten und erlaubt einen tiefen Einblick in die Herzen und Gedanken der Deutschen zu dieser Zeit. 1945 aus Hitlers Privatkanzlei nach Moskau gebracht, lagerten die Briefe unerkannt in den Kellern der Dokumentensammlung. Zahllose Dokumente, Briefe und Tagebücher, die ein Schlaglicht auf eine wesentliche Ursache von Hitlers Erfolg werfen: Die charismatische Persönlichkeit eines skrupellosen Politikers und begnadeten Redners, die sogar bis zum Untergang 1945 ihre fatale Wirkung auf die Menschen ausübte. Zitate aus diesen Dokumenten bilden den dramaturgischen Rahmen für Michael Klofts Dokumentation "Mein lieber Onkel Hitler". Sie belegen den Stimmungswandel in Deutschland und sind ein Spiegelbild der deutschen Seele von 1933 bis 1945.
(MDR)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.12.2010 (EinsExtra)
Cast & Crew
- Drehbuch: Michael Kloft