Weiterer Titel: Vater und Sohn
25.09.2014
Deutsche TV-Premiere: 07.05.2016 (KinoweltTV)
Länge: ca. 120 min.
Ryota Nonomiya ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, Geld das Wichtigste in seinem Leben. Seine Perspektive ändert sich, als er einen Telefonanruf aus der Geburtsklinik bekommt. Von der Krankenschwester erfährt Ryota, dass sein sechsjähriger Sohn nicht sein eigen Fleisch und Blut ist - als Säugling wurde er aus Versehen mit einem anderen Kind vertauscht. Ryota und seine Frau Midori sind von der Nachricht geschockt. Hinzu kommt, dass das andere Elternpaar stark von Ryota divergierende Wertvorstellungen hat, besonders der Vater Yudai Saiki. Nun stehen Ryota und seine Frau vor einer fundamentalen Entscheidung. Wollen sie ihren leiblichen Sohn in ihre Obhut nehmen oder behalten sie den Jungen, der ihnen ans Herz gewachsen ist und den sie seit sechs Jahren aufgezogen haben? Dann tritt eine unerwartete Veränderung ein: Durch den aufgezwungenen Kontakt mit Yudai entdeckt Ryota immer mehr die wahre Bedeutung von Vaterschaft und Familie... "Zwei Familien erfahren, dass ihre sechsjährigen Söhne nach der Geburt vertauscht wurden, und versuchen den Rücktausch der Kinder - das ist auch schon die Geschichte dieses Films. In Like Father, Like Son von dem japanischen Regisseur Hirokazu Kore-eda entsteht daraus eine leise Erzählung über Seelen- und Blutsverwandtschaft. Über das, was eine Familie ausmacht. Und über einen Vater, der erst lernen muss, einer zu sein. (...) Hirokazu Kore-eda wirft viele Fragen auf und bewahrt dabei eine schöne, ja heitere Gelassenheit. Er zeigt die Kindsvertauschung als menschliche Katastrophe, an der eine Familie zerbrechen kann. Aber er zeigt auch, welche Brüche, Bewegungen, Verwerfungen und auch Chancen in einer so formalisierten, hierarchisierten, traditionellen Gesellschaft wie der japanischen entstehen können, wenn existenzielle Gewissheiten zusammenstürzen. Wenn das über alles geliebte Kind zwar nicht das "eigene" sein mag. Es aber doch längst geworden ist." (Katja Nicodemus, Die Zeit, 25.9.2014)...
(WDR)
"Vater und Sohn" wurde in Cannes 2013 mit dem Grand Prix du Jury und dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet. Dort zog der Film die Aufmerksamkeit von Regisseur und Produzent Steven Spielberg auf sich, der sich mit seiner Produktionsfirma DreamWorks die Rechte an einer amerikanischen Neuverfilmung sicherte.
(rbb)
Cast & Crew
- Regie: Kore-eda Hirokazu
- Drehbuch: Kore-eda Hirokazu
- Produktion: Kaoru Matsuzaki, Hijiri Taguchi, Tatsuro Hatanaka, Chihiro Kameyama, Tom Yoda, Fuji Television Network, Amuse, GAGA Corporation
- Produktionsauftrag: ARTE F
- Musik: Takeshi Matsubara, Junichi Matsumoto, Takashi Mori
- Kamera: Mikiya Takimoto
- Schnitt: Kore-eda Hirokazu
- Ton: Akihiko Okase
- Distribution: Film Kino Text