Originalpremiere: 2006
FSK 16
Die Prostituierte Kelly (Lorraine Stanley) ist mit der zwölfjährigen Joanne (Georgia Groome) auf der Flucht aus London. Auf Weisung ihres Zuhälters Derek (Johnny Harris) sollte sie eine Minderjährige für die perversen Sexspielchen seines wichtigsten Kunden Duncan (Alexander Morton) suchen und fand die bettelnde Joanne auf der Strasse. Es war einfach, die Kleine zum Mitkommen zu überreden, denn Joanne braucht Geld. Doch als sich der Freier vor Kellys Augen an Joanna heranmachte, war das zu viel für die mit allen Wassern gewaschene Prostituierte: Angewidert und von einer ungeheuren Wut getrieben attackierte sie den Mann mit einem Messer. Danach rannten die beiden um ihr Leben. Als Duncans Sohn Stuart (Sam Spruell), der profitgieriger Besitzer eines Sexclubs, seinen Vater verblutet in seinem Schlafzimmer findet, kennt er nur einen Gedanken: Rache. Er weiss um die sexuellen Vorlieben des Verstorbenen und kennt das Milieu, in dem die Täter zu finden sind. Gemeinsam mit Schlägerkumpanen stellt er Derek und ringt ihm das Versprechen ab, die beiden flüchtigen Frauen zu finden und ihm auszuliefern. Als Derek und sein bester Kumpel Chum (Nathan Constance) die beiden in Brighton aufspüren und Stuart übergeben wollen, kommt es zu einem überraschenden und gewalttätigen Showdown. Der englische "Guardian" nannte "London to Brighton" "den besten britischen Film des Jahres 2006", und auch der deutsche Film-Dienst lobte ihn als "dichten Gangsterfilm mit überzeugenden Darstellern, der als Genrefilm wie auch als Milieustudie fesselt". Das Spielfilmdebüt von Paul Andrew Williams zeigt die Welt der Kleinkriminellen, ohne sie zu glorifizieren, aber mit so viel Tempo und Sympathie für seine Hauptdarstellerinnen, dass man bis zum Schluss atemlos dranbleibt. Williams hatte sich davor als Drehbuchautor und Regisseur von Kurzfilmen sowie einer Episode der britischen Serie "Naked" in seiner Heimat einen Namen gemacht.
(SRF)