Die Geschichte spielt in einem großen Haus im Piacenza-Apennin, in dem drei Brüder und eine Schwester mit ihrer blinden Mutter, einer älteren Witwe, zusammenleben. Augusto, der in der Familie das Sagen hat, ist der Einzige, der ein berufliches und soziales Leben führt, und lässt dies die anderen Familienmitglieder spüren: Er ist Anwalt, hat ein Auto und eine Freundin, die er heiraten möchte. Seine Brüder hingegen verlassen nur selten das Haus. Leone ist körperlich beeinträchtigt und nicht in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen, und Alessandro ist auf Medikamente angewiesen, die ihn vor epileptischen Anfällen bewahren. In dieser skurrilen Atmosphäre, eingeschlossen in seinem Zimmer, nährt Alessandro krankhafte Fantasien über Liebe und Tod. Während Schwester Giulia mit Augusto einen Pakt schließen möchte, heckt Alessandro einen dunklen Plan aus, um seinen Bruder von der Last der Familie zu befreien … Wird er das Kalkül besitzen, seinen mörderischen Plan in die Tat umzusetzen?...
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"Mit der Faust in der Tasche" zeichnet ein düsteres Bild der italienischen Nachkriegsgesellschaft und stellt die bürgerliche Familie mit ihren starren Konventionen an den Pranger. Für sein Langfilmdebüt, für das er auch das Drehbuch schrieb, wurde Marco Bellocchio 1965 in Locarno als bester Regisseur ausgezeichnet. 2015 restaurierten die Kinemathek von Bologna und Kavac Film den Film mit Unterstützung von Giorgio Armani und unter der Aufsicht von Regisseur Marco Bellocchio.
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Länge: ca. 97 min.
Deutscher Kinostart: 05.12.1969
Original-Kinostart: 10.12.1965 (I)
FSK 18
Cast & Crew
- Regie: Marco Bellocchio
- Drehbuch: Marco Bellocchio, Silvano Agosti
- Produktion: Enzo Doria
- Musik: Ennio Morricone
- Kamera: Albert Marrama, Alberto Marrama
- Schnitt: Aurelio Mangiarotti, as Aurelio Mangiarotti