(1): Emirate: Kein Eldorado mehr?Über eine Million Gastarbeiter in den Emiraten verloren wegen der Wirtschaftskrise durch Corona ihre Arbeit.Sie kamen aus Indien, Nepal, Bangladesch oder von den Philippinen, um in den superreichen Öl-Ländern am Persischen Golf als Hausangestellte, Verkäufer oder Bauarbeiter drei- bis viermal mehr Geld zu verdienen als in ihren Heimatländern. Mit dem Einbruch der Wirtschaft durch Covid 19 aber wurden über eine Million dieser Arbeitsimmigranten entlassen, ohne jede soziale Absicherung. Wer noch Geld hat, der versucht, einen Flug in die Heimat zu buchen, die Ticketpreise aber haben sich durch die massive Einschränkung des Flugverkehrs in der Krise verdoppelt. Hunderttausende Frauen und Männer sitzen deshalb fest, in den reichsten Ländern der Welt, unter prekären Bedingungen, häufig in Massenunterkünften, viele wurden obdachlos. Ihre Angehörigen in der Heimat können ihnen nicht immer helfen, denn viele brauchen das Geld der Exilanten zum Überleben. (2): Mongolei: Nomaden in Zeiten des KlimawandelsIn der Mongolei bedrohen der Klimawandel und die Überweidung die traditionelle Lebensweise der Nomaden.Die Mongolei ist mit zwei Einwohnern pro Quadratkilometer das am dünnsten besiedelte Land der Welt - und wohl auch eines der unwirtlichsten für Mensch und Tier, mit Temperaturen von minus 40 Grad im Winter und plus 35 Grad im Sommer. Die Wetterextreme verstärken sich durch den Klimawandel und bedrohen die Existenz der Nomaden, der Erben Tschingis Khans. Hinzu kommt die Überweidung der mongolischen Steppe, durch viel zu viele Ziegen, die wertvolle Kaschmirwolle für den Weltmarkt produzieren sollen.10 Millionen Nutztiere sind allein im Winter 2009/2010 gestorben - 22 Prozent des gesamten Viehbestandes. "Dsud" nennen die Mongolen solch ein Massensterben - ein Phänomen, dem meist ein extremer Dürresommer vorausgeht, bei dem sich die Tiere keinen Winterspeck anfressen konnten. Das ist eine Katastrophe für die Hirten und die mongolische Wirtschaft, denn die Hälfte der Bevölkerung lebt von der Viehzucht. 2018 verendeten abermals hunderttausende Tiere. Immer mehr Hirten verkraften solche Verluste nicht und geben auf. Hunderttausende Hirten zelten deshalb mit ihren Familien in den Außenbezirken der Hauptstadt Ulaanbaatar. Es sieht nicht gut aus für die Zukunft der Nomaden in der Mongolei.
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Die aktuelle internationale Politik steht im Mittelpunkt der Reportagen. Die Reporter vor Ort werfen einen etwas anderen Blick auf die wichtigen Ereignisse des Weltgeschehens und lassen die betroffenen Menschen selbst zu Wort kommen.
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Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.08.2020 (arte)
gezeigt bei: ARTE Reportage (D/F, 1996)
Cast & Crew
- Drehbuch: Katrin Molnár