Vor zwei Jahren starb Daphne Caruana Galizia. Am 16. Oktober 2017 wurde die bekannteste Journalistin Maltas mit einer Autobombe getötet. Die Filmemacher Tim Röhn und Gelareh Kiazand zeigen in ihrer Dokumentation "Mord auf Malta", dass es ein Verbrechen mit Ansage war. Über Jahre war Galizia bedroht und attackiert worden – ohne dass die Sicherheitsbehörden einge-schritten wären, um die Reporterin zu schützen. Galizia wurde angegriffen, weil sie mit ihren Ent-hüllungen zu korrupten Praktiken in der Elite des kleinsten EU-Mitgliedslandes ein verbrecherisches System ins Wanken brachte. Sie gehörte zu den Enthüllerinnen der "Panama Papers", deckte auf, dass Regierungsbeamte Offshore-Firmen besaßen. Weil sich Galizia durch den Hass nicht einschüchtern ließ, gab es nur ein Mittel, sie zu stoppen: ihre Ermordung. Ihre Söhne, Freunde und Politiker berichten von einer sich immer schneller drehenden Spirale der Eskalation. Die Dokumentation gibt Einblicke in eine tief gespaltene Gesellschaft. Ein Mahnmal, mit dem Akti-visten Gerechtigkeit fordern, wird täglich im Regierungsauftrag zerstört. Es gibt scharfe Kritik aus dem Ausland und eine Resolution des Europarats, die Malta zum Handeln auffordert – aber all das perlt an Premierminister Joseph Muscat ab. Erst Ende November 2019 kommt Bewegung in den Fall. Ein Unternehmer wird unter Mordver-dacht festgenommen – und nennt weitere Namen. Mit Keith Schembri tritt kurz darauf Muscats Stabschef zurück – einer der einflussreichsten Politiker des Landes. Gibt es am Ende doch noch Gerechtigkeit für Daphne Caruana Galizia?...
(arte)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.11.2019 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Tim Röhn, Gelareh Kiazand