Paraiso

Rafaels einziger Besitz ist ein gelber Chevrolet Baujahr '57. Der Rost nagt an dem Wagen und der Regen dringt ungehindert durch die zerbrochene Windschutzscheibe, doch die Hügel Guantanamos sind ohne Hilfe kaum zu erklimmen. Hier, im Südosten Kubas, gibt es vor allem Armut und Regen. Auch scheint die Zeit einen anderen Rhythmus zu haben. Rafael ist immer auf der Suche nach Jobs; er braucht Benzin, etwas zu essen und zu trinken. Bei einem dieser Streifzüge lernt er die Band "Madera Limpia" kennen und bleibt bei ihnen - als ihr Chauffeur. Den jungen Musikern reichen ein paar Stücke Holz, vom Meer an den Strand gespült, einige Plastikflaschen - und schon entsteht ihre kraftvolle, vibrierende Musik. Sie mischen Motive des traditionellen kubanischen Genres Changüi mit Rap und Hip-Hop und den Klängen von Holzinstrumenten. Die Musik entspringt dem Überlebenskampf der Straße. Sie erzählt von alltäglichen Momenten, von Liebe, Untreue, Sehnsucht, Frustration, Langeweile. Durch Zufall hatte Kameramann Sorin Dragoi Rafael kennengelernt, als er mit der Filmemacherin Alina Teodorescu auf Kuba war, um für einen ganz anderen Film zu recherchieren. Spontan entschlossen sie sich, etwas über "Madera Limpia" und den Alltag der Musiker zu machen. Alina Teodorescu gelang mit "Paraiso" ein authentisches Porträt dieser jungen Generation Kubas.