Das Nordkap hat feste Öffnungszeiten und ist im Winter praktisch geschlossen. Das ahnt kaum jemand, und die wenigsten wissen, dass der berühmte Ort mit der bekannten stählernen Weltkugel nicht wirklich Europas nördlichster Punkt ist. Der Felsen auf der norwegischen Insel Mageroya ist eine "Mogelpackung" - eine, die pro Jahr rund 200.000 Touristen anzieht. Sie kommen per Bus, Auto, Wohnmobil, Motorrad oder Fahrrad über die E6, die sich von Schweden gen Norden hochzieht. Wenn man Pech hat, macht man auf der Reise die Bekanntschaft mit Helge Horne. Der Polizist ist mit einer Laserpistole auf der Jagd nach Temposündern. Wird man erwischt, sind 800 Euro fällig. Salamon Salamonsen lebt seit 92 Jahren weit nördlich des Polarkreises. Von seinem Fenster aus sieht er auf die Lynges-Alpen und sein Fischerboot. Im Sommer fährt er noch immer hinaus und fischt. Dann schimpft er, weil der Bestand durch die modernen Fangmethoden immer weiter zurückgeht. Salamon hört nicht mehr gut, aber er kann prima erzählen: Vom Jahr 1951, als der Strom gelegt wurde, und von der E6, an der er Zeit seines Lebens gewohnt hat. Die Dokumentation "Pilgerpfad zum Nordkap" beobachtet das Leben an einer der wichtigsten Straßen Skandinaviens - im September, wenn die Tage wieder kürzer sind und das Licht milder wird, wenn die Touristen weg sind und man hinter dem Polarkreis wieder unter sich ist.
(3sat)
Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.01.2014 (3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Friedrich Bohnenkamp